Der zunächst noch kritische Neuling Beumann erkennt die Spielregeln, passt sich an und verwandelt sich sehr schnell in einen erfolgreichen Aufsteiger dieser bigotten Gesellschaft. Beumann ist auf dem Weg zu Erfolg und Anerkennung und beginnt ein echtes Philippsburger Leben. Rücksichtsloser Egoismus, eitle Beschränktheit und gewissenloses Karrierestreben bestimmen das Handeln der Menschen. Betrug und Heuchelei beherrschen ihre Beziehungen. Aber der Zustand dieser wieder restaurativ stabilisierten Gesellschaft ist kritisch. Das zeigen die Ehen der Erfolgreichen: die eine wird durch Ehrgeiz, die andere durch Gewohnheit, eine dritte dadurch zusammengehalten, dass eine Scheidung einem Skandal gleichkommt.
Martin Walser beschreibt am Beispiel Stuttgarts die menschlichen Obsessionen und Desaster der Wirtschaftswunderjahre. Er demonstriert, wie laut das bewusste Schweigen über die Vergangenheit sein kann, wie selbstvergessen und selbstzerstörerisch das Beharren auf einer geschichtslosen Gegenwart ist.
1957, vor 60 Jahren erschienen, gilt Ehen in Philippsburg als einer der bedeutendsten Romane der frühen Bundesrepublik.
Bühnenfassung von Jan Hein und Stephan Kimmig
Regie: Stephan Kimmig
Bühne: Katja Haß
Kostüme: Anja Rabes
Musik: Michael Verhovec
Choreografie: Sally Cowdin
Dramaturgie: Jan Hein
Sandra Gerling, Paul Grill, Felix Klare, Horst Kotterba, Matti Krause, Manja Kuhl, Svenja Liesau, Sebastian Röhrle, Abak Safaei-Rad, Michael Stiller
Fr., 17.03.2017
19:30 Uhr
Schauspielhaus
18:45 Uhr Einführung
Sa., 25.03.2017
19:30 Uhr
Schauspielhaus
18:45 Uhr Einführung
Do., 30.03.2017
19:00 Uhr
Schauspielhaus
18:15 Uhr Einführung
Sa., 08.04.2017
19:30 Uhr
Schauspielhaus