Waacking ist ein queerer, urbaner Freestyle-Tanzstil, der in den Sechziger- und Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts in den Clubs der queeren Szene von Los Angeles und San Francisco entstanden ist – analog zum Vogueing aus New York. Er wurzelt in der Schwarzen, afro- und lateinamerikanischen LGBTQ-Community. Typisch für das Waacking sind exzentrische Bewegungen, akzentuierte Armbewegungen und Posing.
Mit Shirley Not (zu Deutsch „sicher nicht“) hat Douglas Bateman eine hautlose, queere Transmedia-Performance-Figur geschaffen. Sie ermöglicht eine einzigartige Sichtweise auf unsere Identität – was wäre, wenn Hautfarbe und Gender keine Rolle spielen würden?
Bei diesem Gastspiel unter freiem Himmel werden „Silent Disco“-Kopfhörer verwendet, die dem Publikum ein besonders intensives Erlebnis ermöglichen. Die Veranstaltung ist Corona-kompatibel mit maximal 50 Personen konzipiert!
KRITIK: Klaus Dilger / Tanz Web NRW
„Shirley Not“ ist eine Kunstfigur, mit der Bateman bereits seit längerem arbeitet und die er so beschreibt: „No skin. Just love, compassion, joy and equality! Plus a whole lot of dancing, a tiny bit of circus and plenty of fun!“ Gunther von Hagens „Körperwelten“ standen wohl Pate beim Entwurf des asexuellen Kostüms und ebenso roh und deshalb ungeschützt wie dieses hautlose Wesen, erschien die Performance von Bateman verwundbar und zerbrechlich. Dies war eine neue Facette in Batemans bisheriger Arbeit, die bei jedem Ansatz, „funny“ zu sein, noch einen tieferen Blick in die Tragödie offenbarte, die dieses Etwas ohne Gender praktiziert, das Alles sein kann und eben auch Nichts, und das den Blick auf eine Identität, ein Sein, nur im Schmerz der Seele erahnen lässt. Überzeugend auch deshalb, weil es Bateman und dem Kamerateam gelang, eine Performanceeinheit zu finden, die den Netzzuschauer ganz unmittelbar in den Fokus nahm.
Douglas Bateman ist Tanz-Performance-Künstler, Dozent, Choreograph und Initiator bei der Schaffung neuer Strukturen für künstlerische Schöpfung und Kommunikation. Er tanzte an europäischen Tanzkompanien wie London City Ballet, Scapino Ballet Rotterdam, Pretty Ugly Tanz Köln und ist langjähriger Mitarbeiter der Tanzpersönlichkeit Tony Rizzi. Im Jahr 2009 begründete er das MichaelDouglas Kollektiv mit: eine Gruppe Tanzschaffender, die andere Künstler*innen zur Arbeit an innovativen Kooperationen einlädt.
Termine: 16. und 17. sowie 23. und 24. Juli 2021, 22:00 Uhr. Einlass ab 21:00 Uhr, es gibt Getränke auf Spendenbasis!
Ort: atelier mobile – travelin' theatre an den Poller Wiesen: Open-Air-Spielstätte am Weidenweg auf Höhe des Ruder- und Tennis-Klubs Germania e. V., Alfred-Schütte-Allee 165, 51105 Köln (zwischen Südbrücke und Rodenkirchener Brücke).
Eintritt: 11,- Euro.
Tickets: rausgegangen.de/veranstaltungen/it-took-my-breath-away-about-covid-no-its-shirley-not-4