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"Don Carlos" von Friedrich Schiller / Ein dramatisches Gedicht, Salzburger Landestheater "Don Carlos" von Friedrich Schiller / Ein dramatisches Gedicht, Salzburger... "Don Carlos" von...

"Don Carlos" von Friedrich Schiller / Ein dramatisches Gedicht, Salzburger Landestheater

Premiere: 01.10.2016, 19.00 Uhr. -----

Staatsräson gegen Liebe, Feindschaft zwischen Vater und Sohn, Freundschaft, die bis in den Tod reicht, Machtpolitik, Intrigen und spanische Inquisition – das ist der Stoff , aus dem »Don Carlos« ist.

 

Eine politische Heirat steht am Beginn des vielfältigen Geflechts von Beziehungen und Konflikten, in das Schiller seine Figuren stellt. Aus Staatsräson hat Elisabeth von Valois nicht den Verlobten Carlos, sondern dessen Vater, den mächtigen Herrscher Philipp II., geheiratet. Carlos liebt Elisabeth und verzweifelt an diesem Verrat. Marquis von Posa, Carlos’ Jugendfreund, kehrt an den spanischen Hof zurück und sieht die Stunde gekommen, die gemeinsamen Träume von gerechter Staatsführung und Toleranz in die Tat umzusetzen und das von Spaniens Gewaltherrschaft unterdrückte Flandern zu befreien. Carlos soll sein Retter sein.

 

Philipp, an der Spitze der Macht einsam, allein und angewidert von den unzähligen Machtspielen und der Falschheit bei Hofe, findet in Posa einen Menschen, der ihm mit ungewohnter Klarheit begegnet und wagen kann, vom absolutistischen Herrscher »Gedankenfreiheit« zu fordern. Durch seine Offenheit gewinnt Posa schnell das Vertrauen des Königs. Philipp beauftragt ihn, Carlos zu überwachen. So ist Posa gezwungen, ein doppeltes Spiel zu spielen – sowohl mit König Philipp als auch mit seinem Freund Carlos. Doch seine riskanten Manöver bringen schließlich Carlos und ihn selbst zu Fall.

 

Zwei Jahre vor der Französischen Revolution formuliert Friedrich Schiller (1759–1805) in seinem 1787 vollendeten »Don Carlos« sein Welt- und Menschenbild als Republikaner: Freiheit als Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung in Respekt vor der Freiheit des anderen. Wo Unterdrückung und tyrannische Willkür herrschen, da nimmt der Schrei nach Freiheit, Gerechtigkeit und Wahrheit dramatische Gestalt an.

 

Alexandra Liedtke, die bereits u. a. am Schauspielhaus Bochum, am Zürcher Schauspielhaus und am Wiener Burgtheater inszenierte, ist auch am Salzburger Landestheater keine Unbekannte: Nach LaButes »Das Maß der Dinge« (2011) fand in der Spielzeit 2014/2015 ihre Inszenierung von »Kabale und Liebe« statt. Wiederum mit Bühnenbildner Raimund Orfeo Voigt verzauberte sie 2015/2016 mit »Alpenkönig und Menschenfeind«.

 

Inszenierung Alexandra Liedtke

Bühne Raimund Orfeo Voigt

Kostüme Johanna Lakner

Musik Karsten Riedl

Dramaturgie Friederike Bernau

 

Philipp II, König von Spanien Marcus Bluhm

Elisabeth von Valois, seine Gemahlin Julienne Pfeil

Don Carlos, der Kronprinz Gregor Schulz

Herzogin von Olivarez, Oberhofmeisterin Britta Bayer

Marquisin von Mondecar Janina Raspe

Prinzessin von Eboli Nikola Rudle

Marquis von Posa, ein Malteserritter Gregor Schleuning

Herzog von Alba Marco Dott

Graf von Lerma, Oberster der Leibwache Hanno Waldner

Der Großinquisitor des Königreichs Walter Sachers

 

Sa. 01.10.2016 19.00

 

Mi. 05.10.2016 19.30

 

Do. 06.10.2016 19.30

 

Fr. 14.10.2016 19.30

 

So. 16.10.2016 15.00

 

Mo. 17.10.2016 11.00

 

Mi. 19.10.2016 19.30

 

Fr. 21.10.2016 19.30

 

Di. 25.10.2016 19.30

 

Do. 03.11.2016 11.00

 

Mi. 09.11.2016 19.30

 

Mi. 30.11.2016 19.30

 

Di. 13.12.2016 19.30 Tickets

 

Fr. 30.12.2016 19.30 Tickets

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