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"Die Verschwörung des Fiesco zu Genua" - Ein republikanisches Trauerspiel von Friedrich Schiller -

Premiere: 1. Februar 2025, 19.30 Uhr im Spinnbau / Große Bühne

Ein fataler Machtwechsel könnte bevorstehen: Missmut und Unzufriedenheit ziehen durch die Straßen. Auf der einen Seite will der greise Herzog Andreas Doria seinen tyrannischen Neffen Gianettino als seinen Nachfolger einsetzen. Auf der anderen Seite plant eine kleine Gruppe Republikaner die Verschwörung gegen diese Nachfolge. Der Gruppe fehlt jedoch die Schlagkraft, weil jeder nur persönliche Interessen verfolgt.

Copyright: Dieter Wuschanski

Fiesco, Graf von Lavagna, könnte ein Hoffnungsträger sein, denn eigentlich vereint er in sich alles, was einen charismatischen Anführer einer Bewegung ausmacht: Er ist beim Volk beliebt und er hat Geld, um die Bewegung auch finanziell potent zu machen. Doch sein Lebenswandel wirft bedenkliche Fragen auf. Er inszeniert dubiose Feste, dient sich den Dorias an und er spielt auf der ganzen Klaviatur der Manipulation, er gestaltet „seine“ Wirklichkeit und er weiß mit den Erwartungen der anderen zu spielen. Das macht ihn zu einer schillernden Figur, die anziehend und abstoßend zu gleich ist. Aber er agiert nicht allein. Mit seiner Frau Leonore an der Seite bildet er ein strategisch-kluges Team, wie eine Art Spin-Doktor ist sie sein Schatten, um die Realität nach den eigenen Plänen zu gestalten – und die verheißen nichts Gutes, denn längst schon weht der Wind des Hasses durch Genua und das Volk lechzt nach Veränderung, es ist wund und verführbar, sich von einer starken Hand streicheln zu lassen.

Schiller hatte drei Enden konzipiert, bevor das Drama 1783 zur Uraufführung kam. In einem gibt sich Fiesco als Despot zu erkennen und wird ertränkt, in einem anderen bleibt er bekennender Republikaner und überlebt als Held. In der letzten Überarbeitung zeigt sich Fiesco abermals als Despot und findet den Tod durch den Dolch.  Bereits Schiller sah in Fiesco eine gefährliche, machtbesessene Gestalt, dennoch lässt er ihn zumindest mit dem Machtverzicht kokettieren. Der Fiesco unserer Tage kokettiert nicht mehr. Der Fiesco unserer Tage hat ein klares Ziel vor Augen: Die Machtergreifung mit allen Mitteln.
 
In einer Bühnenfassung von Alexander Nerlich

Regie
Alexander Nerlich
Bühne
Thea Hoffmann-Axthelm
Kostüme
Lara Belén Jackel
Musik
Malte Preuß
Choreografie
Chris-Pascal Englund Braun
Dramaturgie
Kathrin Brune
Fiesco, Graf von Lavagna
Alexander Ganz-Kuhl

Leonore, Fiescos Gattin und Vertraute
Andrea Zwicky
Hase
Katka Kurze
Andrea Doria, Doge von Genua
Dirk Glodde
Gianettino Doria, sein Neffe und Nachfolger
Joseph Bundschuh
Lomellino, Gianettinos Vertrauter
Patrick Wudtke
Julia Imperiali, Gianettinos Schwester
Vera-Cosima Gutmann

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