Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Die verlorene Ehre der Katharina Blum" oder Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann“ von Margarethe von Trotta nach der Erzählung von Heinrich Böll im Theater Pforzheim l"Die verlorene Ehre der Katharina Blum" oder Wie Gewalt entstehen und wohin..."Die verlorene Ehre der...

"Die verlorene Ehre der Katharina Blum" oder Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann“ von Margarethe von Trotta nach der Erzählung von Heinrich Böll im Theater Pforzheim l

PREMIERE am Fr, 2. Mai 2025 um 19.30 Uhr im Großen Haus mit Einführung um 19.10 Uhr im Foyer

Am Morgen nach Weiberfastnacht stürmt die Polizei die Wohnung der bis dato unbescholtenen Katharina Blum und nimmt sie fest. Ihr Vergehen: Sie hat unwissend eine Liebesnacht mit dem gesuchten Verbrecher Ludwig Götten verbracht und möchte zu den Umständen seiner Flucht, die ihm trotz strenger Polizeiüberwachung der Wohnung gelungen ist, nicht aussagen.

 

Copyright: Theater Pforzheim

Mit dieser einen Zufallsbekanntschaft gerät ­Katharina aber nicht nur ins Visier der Staatsgewalt, sondern auch auf den Radar der sensationssüchtigen Medien. Vermutungen über angebliche Herrenbesuche, Gerüchte um teure Schmuckstücke, jedes noch so intime ­Detail ihres Privatlebens zerrt DIE ZEITUNG an die Öffentlichkeit, bis ­Katharina als loses Flittchen, Verbrecher-Sympathisantin und Kriminelle dasteht. Ihre Arbeitgeber, ihre Familie, Nachbar:innen – ­niemand bleibt unberührt von der durch Schmierenjournalist Tötges angefachten Hetzkampagne. Doch als Katharinas Toleranzgrenze überschritten ist, wandelt sie sich vom Opfer zur radikalen Täterin.

Heinrich Bölls 1974 erschienene Erzählung über Sexismus und mediale Gewalt, ein Jahr später von Volker Schlöndorff und Margarethe von ­Trotta erfolgreich verfilmt, löste eine hitzige Diskussion um die Praktiken der Boulevardpresse aus. Damals als Reaktion auf drastische Medienkampagnen gegen angebliche RAF-Sympathisant:innen gedacht, hat die Geschichte heute – in Zeiten von Shitstorms und Cybermobbing –
nichts an Aktualität eingebüßt.

Stückeinführung zwanzig Minuten vor Vorstellungsbeginn.
Gesamtdauer: ca. 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

Katharina Blum, Hausangestellte SOPHIA VAN DEN BERG
Trude Blorna, Huberts Frau, Architektin / Chor NIKA WANDERER
Anna Lockster, Protokollistin / Chor LEONIE JACOBS
Beizmenne, Kriminalkommissar / Chor MARKUS LÖCHNER
Hach, Staatsanwalt / Chor FREDERIK KIENLE
Moeding, Beizmennes Assistent /
Ludwig Götten, ein von der Polizei Gesuchter / Chor JAN-DAVID BÜRGER
Tötges, Journalist der Zeitung MAX RANFT
Hubert Blorna, Rechtsanwalt / Chor MARKUS WESSIACK
Brettloh, Katharinas geschiedener Mann, Arbeiter /
Lüding, Grossindustrieller / Chor TIMON SCHLEHECK
Sträubleder, Politiker / Chor ANDREAS C. MEYER

Inszenierung Mona Sabaschus
Ausstattung Karolina Wyderka
Lichtdesign Alexander Held
Dramaturgie ULRIKE BRAMBEER
Theaterpädagogik MEIKE ANNA STOCK

WEITERE VORSTELLUNGEN am 6., 18., 23., 28. und 30. Mai; 4., 12., 14. und 28. Juni sowie 3. und 5. Juli, jeweils mit Einführung 20 min. vor Beginn im Foyer

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN TRAGISCHES REISEERLEBNIS -- "Mario und der Zauberer" von Thomas Mann im Studiotheater STUTTGART

Zum 150. Geburtstag von Thomas Mann hatte in Stuttgart "Mario und der Zauberer" nach der gleichnamigen Novelle von Thomas Mann Premiere. Auf konzentriertem Raum lässt die Regisseurin Daniela Urban…

Von: ALEXANDER WALTHER

DER MUSIKKRITIKER LÄSST GRÜSSEN -- "Der Tod, das muss ein Wiener sein" im Renitenztheater Stuttgart

Das Wiener Kaffeehaus als Institution wurde hier gebührend gefeiert. Nikolaus Büchel bereitete das Ganze als Regisseur und gebürtiger Wiener auch kabarettistisch auf: "Wie kommt der Wolf ins…

Von: ALEXANDER WALTHER

SPIEL ZWISCHEN LICHT UNDS SCHATTEN -- "Otello" von Giuseppe Verdi in der Staatsoper STUTTGART

Die Inszenierung von Silvia Costa integriert Videoeinlagen von John Akomfrah, wo die Otello-Tragödie in eindringlichen Bildern nachgezeichnet wird. Der erste Akt ist geprägt von einer Statue und einem…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZWISCHEN KLASSIK UND UNTERHALTUNG -- "Heavy Metal aus Schwaben" im Schloss Bietigheim-Bissingen

Das Tuba-Euphonium Quartett des Landesblasorchesters Baden-Württemberg mit Steffen Burkhardt, Peter Teufel, Erich Hermann und Markus Scholl präsentierte einen interessanten Streifzug durch die…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZAUBEREI UND KABARETT VERBUNDEN -- Kabarett mit Thomas Fröschle im Glasperlenspiel ASPERG

"Investigative Comedy vom Feinsten" präsentierte Thomas Fröschle im Glasperlenspiel, wobei er auf die Verwechslung mit "Äffle und Pferdle" gleich zu Beginn hinwies. Zauberkunst und Kabarett wurden…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑