Statt an Vernunft und Fortschritt glaubt er an radikalen Individualismus, an Lust, Grausamkeit und Sexualität – und lebt ihre Schattenseiten vor. Im Hintergrund das empörte Volk, das im Kampf für Veränderung zu allem bereit ist.
Schauplatz ihres Schlagabtausches: eine Theaterinszenierung mit den Insassen der Heilanstalt Charenton. Die dort Internierten – Geisteskranke oder politische Querdenker – spielen die Ermordung des Revolutionsführers Marat in der Badewanne durch die Landadlige Charlotte Corday nach. Regie führt Marquis de Sade, der wegen pornographischer Äußerungen einsitzt.
Revolution und Raserei; Weltanschauungs-Duell und Showeinlagen; Inszenierung und Irren-Anstalt – Peter Weiss’ Drama ist geschichtsphilosophische Reflexion und wahnwitziges Theaterspektakel zugleich. Nach seiner Berliner Uraufführung 1964 wurde das Stück schlagartig weltweit bekannt. Wie schon 2011 mit Gorkis »Nachtasyl« erarbeitet Peter Kleinert das Stück mit Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« und Schauspielern der Schaubühne – und wirft mit seinem jungen Ensemble Fragen nach der Möglichkeit heutiger Revolution, politischer Veränderung und Utopie auf
Koproduktion mit der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin.
Regie
Peter Kleinert
Peter Schubert
Kostüme
Gabriele Vöhringer
Musik
Kriton Klingler-Ioannides
Bewegung/Choreographie
Jannis Spengler
Dramaturgie
Nils Haarmann
Erich Schneider
Mit
Bernardo Arias Porras
Uwe Dreysel
Frida-Lovisa Hamann
Jennifer Krannich
Dagna Litzenberger
Felix Lüke
Andine Pfrepper
Felix M. Richter
David Schellenberg
Sebastian Schwarz
Max Thommes
Christophe Vetter
Termine
08.10.2012, 20.00 Uhr
19.10.2012, 20.30 Uhr
20.10.2012, 20.30 Uhr
21.10.2012, 20.00 Uhr