ist es schon schwer, einen Lebensgenuß aufzunehmen, wenn einem das Sparen in das Blut übergangen ist.«
Präsidentinnen sind sie nur in ihrer Einbildung: Wenn die drei vom Leben gezeichneten Nachbarsfrauen Grete, Erna und Mariedl zusammen kommen, geht es in ihrer Phantasie hoch her. Dann ist das Leben ein Volksfest, das ihnen die Verehrer und Liebhaber nur so zuschaufelt, alle Sorgen um nichtsnutzige Kinder sind vergessen und die Mariedl, die’s auch »ohne« macht, wird als großartigste Klofrau der Welt gefeiert.
Mit »Die Präsidentinnen« hat der österreichische Dramatiker Werner Schwab (1959-1994) ein sprachgewaltiges Monument der großen Träume und der kleinen Gemeinheiten geschaffen. Das Stück begründete seinen schnellen Ruhm als Dichterkünstler und Kunstdichter, bei dem die Sprache die Macht über die Menschen, ihr Denken und Handeln gewinnt. Die Sprache, fand Werner Schwab »zerrt die Personen hinter Blechbüchsen, die man einem Hundeschwanz angebunden hat«.
In »Die Präsidentinnen« werden die Satzungetüme und Wahrsagungen am Ende so bedrohlich für die drei Frauen, dass jemand sterben muss… Und was geschieht mit der Leiche? Die Antwort im Stück lautet: »Die graben wir im Keller ein, weil die feinen Leute sagen ja auch immer: Jeder Mensch in diesem Land hat seine Leiche im Keller.« Werner Schwab wusste über sein Heimatland offenbar Bescheid.
Regie Ernst Stötzner
Bühne Petra Korink
Kostüme Christine Mayer
Darsteller Nina Hoss | Regine Zimmermann | Michael Goldberg
Termine
11. Oktober 2008
20.30 Uhr
12. Oktober 2008
20.30 Uhr
16. Oktober 2008
20.30 Uhr
17. Oktober 2008
20.30 Uhr
18. Oktober 2008
20.30 Uhr
22. Oktober 2008
20.30 Uhr
23. Oktober 2008
20.30 Uhr
30. Oktober 2008
20.30 Uhr
01. November 2008
20.30 Uhr
14. November 2008
20.30 Uhr
15. November 2008
20.30 Uhr