Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
DIE PHYSIKER von Friedrich Dürrenmatt im Schauspielhaus ZürichDIE PHYSIKER von Friedrich Dürrenmatt im Schauspielhaus ZürichDIE PHYSIKER von...

DIE PHYSIKER von Friedrich Dürrenmatt im Schauspielhaus Zürich

Premiere: Samstag, 19.10.2013, 20 Uhr, Pfauen. -----

„Planmässig vorgehende Menschen wollen ein bestimmtes Ziel erreichen. Der Zufall trifft sie dann am schlimmsten, wenn sie durch ihn das Gegenteil ihres Ziels erreichen: Das, was sie zu vermeiden suchten“, schreibt Dürrenmatt in „21 Punkte zu den Physikern“.

Genauso ergeht es dem Physiker Möbius: Er hat die sogenannte Weltformel entdeckt und sich in ein Sanatorium für Geisteskranke einsperren lassen, damit seine Forschungsergebnisse nicht in falsche Hände geraten.

51 Jahre nach der Uraufführung am Schauspielhaus Zürich werden nun Dürrenmatts PHYSIKER in einer Inszenierung von Herbert Fritsch im Pfauen zu erleben sein. Dürrenmatt sagte zum Verhältnis der Ärztin und ihren Physikern: „Zuerst hatte ich einen Irrenarzt konzipiert. Dann begriff ich, dass der streng logischen Welt der drei Physiker nur eine verrückte Frau gegenüberstehen kann. Wie ein verrückter Gott, der sein Universum gestaltet.“ Metaphysik kämpft gegen Physik. Aristoteles formulierte dazu: „Denn wie die Zahl als Zahl besondere Eigenschaften hat, ebenso hat auch das Seiende als solches gewisse eigentümliche Merkmale, und sie sind es, hinsichtlich deren der Philosoph die Wahrheit zu erforschen hat.“

Herbert Fritsch, 1951 in Augsburg geboren, absolvierte seine Schauspielausbildung in München. Danach spielte er an verschiedenen grossen Bühnen im In- und Ausland. Er war von Anfang der 1990er-Jahre bis 2007 im Ensemble von Frank Castorf an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg- Platz als Schauspieler tätig. Parallel arbeitete Fritsch als Medien-Künstler, drehte erste Filme auf 16mm/35mm und zeigte Ausstellungen in Deutschland und der Schweiz mit Fotoarbeiten und Computeranimationen. Die Vernetzung der verschiedenen Künste und Medien in Fritschs Arbeiten werden immer deutlicher und verdichten sich zusehends. Seit 2000 münden alle Bestrebungen im intermedialen Kunstprojekt „hamlet_X“, das sich in fast allen Medien und Ausdrucksformen zeigt. Fritsch ist dabei Schauspieler, Film- und Theaterregisseur, Autor, Performer, Fotograf und Zeichner. Seit 2007 arbeitet Herbert Fritsch ausschliesslich als Regisseur an verschiedenen deutschen Bühnen. 2009 wird er mit dem Gordana-Kosanovic-Schauspielerpreis und dem Oberhausener Theaterpreis/1. Jurypreis für seine Arbeit als Regisseur und Bühnenbildner („Tartuffe” und „Die Beute”) ausgezeichnet. 2009 widmen die Oberhausener Kurzfilmtage Herbert Fritsch ein „Profil“ und zeigen erstmals all seine Filme im Kontext eines Festivals. Nach seiner Inszenierung „Drei Schwestern“ am Opernhaus Zürich 2013 ist nun mit Friedrich Dürrenmatts DIE PHYSIKER erstmals eine Inszenierung von ihm am Schauspielhaus Zürich zu sehen.

DIE PHYSIKER

von Friedrich Dürrenmatt

Regie/Bühne Herbert Fritsch

Kostüme Victoria Behr

Licht Ginster Eheberg

Dramaturgie Sabrina Zwach

Mit:

Fräulein Dr. Mathilde von Zahnd Corinna Harfouch

Herbert Georg Beutler, gen. Newton Wolfram Koch

Ernst Heinrich Ernesti, gen. Einstein Gottfried Breitfuss

Johann Wilhelm Möbius Milian Zerzawy

Kriminalinspektor Voss Jean-Pierre Cornu

Frau Missionar Lina Rose Friederike Wagner

Oberschwester Marta Boll Miriam Maertens

Krankenschwester Monika Stettler Julia Kreusch/Susanne-Marie Wrage

Oberpfleger Uwe Sievers/

Herr Missionar Rose Jan Bluthardt

Pfleger Michel Stuber, Joel Eggimann

Weitere Vorstellungen im Pfauen

23./ 24./ 29. Oktober, jeweils 20 Uhr

1./ 2./ 4./ 6./ 16./ 21./ 26. November, jeweils 20 Uhr

17. November, 19 Uhr

1. Dezember, 19 Uhr

Weitere Vorstellungen sind in Planung.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 15 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Eine Befreiung - "Ruẞ" Eine Geschichte von Aschenputtel von Bridget Breiner in der Deutschen Oper am Rhein

Das Märchen der Gebrüder Grimm vom Aschenputtel ist weltweit bekannt und wurde oftmals bearbeitet und vielfach filmisch verwertet. 2013 wurde im Musiktheater im Revier Gelsenkirchen eine ungewöhnliche…

Von: Dagmar Kurtz

SCHOCK IM BÜRGERLICHEN MILIEU -- Premiere des Podcasts über Gudrun Ensslin im Stuttgarter Klub "White Noise"

Es war ein besonderer Klubabend, der eigentlich auch ein ungewöhnliches Theaterstück war. Die Redakteure der Stuttgarter Zeitung Lea Krug, Maxi Kroh, Felix Frey und Katrin Maier-Sohn stellten einen…

Von: ALEXANDER WALTHER

STURZ AUS DER HIMMLISCHEN SPHÄRE -- Stuttgarter Ballett mit "Nacht/Träume"im Schauspielhaus STUTTGART

Es sind Arbeiten, die alle einen inneren Zusammenhang und geheimnisvolle Verbindungen haben.  

Von: ALEXANDER WALTHER

ZÜNDENDE RHYTHMEN -- Frühjahrskonzert der "sueddeutschen kammersinfonie bietigheim" im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Zum Stadtjubiläum 2025 war die "sueddeutsche kammersinfonie bietigheim" unter der inspirierenden Leritung von Peter Wallinger im Kronenzentrum zu hören. Zunächst erklang "Hochzeitstag auf Troldhaugen"…

Von: ALEXANDER WALTHER

LEIDENSCHAFTLICHER WIRBEL -- Symphonieorchester mit Bas Wiegers und Carolin Widmann (Violine) am 9. 5. 2025 im Beethovensaal der Liederhalle STUTTGART

Selten zu hören ist hierzulande die Kleine Suite für Orchester von Witold Lutoslawski, die 1951 vom Radio-Symphonieorchester Warschau uraufgeführt wurde. Der Dirigent Bas Wiegers arbeitete mit dem…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche