Als Erster in Deutschland hat er einen Roman geschaffen, der so nah und echt, so authentisch und real Emotionen erzählt, als ob wir direkt, unmittelbar und schmerzhaft in Werthers Herz schauen und dabei meinen, es sei das eigene Herz, das leidet. Zeitgenossen des „Werther“ verlangten, das Werk zu verbieten, weil es die Jugend gefährde. Dennoch oder deshalb wurde Werther Trend und Mode, seine Kleidung wie auch sein Selbstmord fanden Nachahmer. Das ist der Werther-Effekt und vor ihm fürchten wir uns bis heute.
Die Textfassung und Inszenierung von Jan Neumann untersucht das Spiel der Gefühle an der Grenze zwischen Selbstinszenierung und Selbstaufgabe. Heiße Gefühle und eiskalte Beobachtung machen den Pop-Star und den Dandy, den sentimentalischen Geist und den coolen Punk-Rocker gleichermaßen aus. Das alles ist Werther und bis heute ist er cool.
Inszenierung: Jan Neumann
Bühne + Kostüme: Thomas Goerge
Video: Matthias Lippert
Dramaturgie: Sabine Reich
Mit: Matthias Eberle
Weitere Vorstellung: 28. Oktober 2009, Casa