Irgendein wahnsinniger Wissenschaftler muss ihn zum ahnungslosen Material seines neuesten geistesgestörten Projekts gemacht haben! Wie kann das sein? Bernards Vater Salter muss die Antwort kennen, und so stellt Bernard ihn zur Rede. Der Vater gerät in Erklärungsnot, denn er muss gestehen, dass er Bernard selbst künstlich im Labor zeugen ließ, um seinen verstorbenen ersten Sohn zu ersetzen, dass Bernard also ebenfalls eine Kopie ist. Doch sagt Salter die Wahrheit? Wenig später taucht ein weiterer „Bernard“ auf, mit dem vermeintlichen Original äußerlich identisch wie die anderen Kopien auch, aber älter …
Die Technologien zum Klonen eines menschlichen Embryos aus normalen Körperzellen sind in den Laboratorien des 21. Jahrhunderts längst vorhanden und in Gebrauch. Noch werden die so erzeugten Embryonen lediglich in ihre Stammzellen zerlegt, um Ersatzgewebe wachsen zu lassen. Keine Kopie eines Menschen also, sondern Material für dessen Reparatur. Doch wird es im globalen Rennen um die Optimierung menschlichen Lebens dabei bleiben? Und wenn nicht, was heißt das für den Wert des einzelnen Menschen?
Caryl Churchills Stück „Die Kopien“ spielt mit dem Szenario der gentechnologischen Vervielfältigung. Zunächst scheinbar als Vater-Sohn-Drama angelegt, stellt das Stück alle Prinzipien, auf denen unsere Erzählungen von Familie, Nachkommenschaft und Individualität beruhen, in Frage und untersucht detailliert die möglichen Konsequenzen, die das Klonen für ganz reale menschliche Beziehungen hätte.
Deutsch von Falk Richter
Inszenierung: Sarah Mehlfeld
Bühne und Kostüme: Christina Hillinger
Dramaturgie: Florian Heller
Mit: Stefan Diekmann, Jens Winterstein.
10. Februar ’16 19 Uhr
27. Februar ’16 19 Uhr
11. März ’16 19 Uhr
23. März ’16 19 Uhr