
Colin liebt Chloé, und Chloé liebt Colin. Nach dem ersten Date in der rosaroten Wolke läutet Jesus persönlich die Hochzeitsglocken. Die kleine Maus mit dem schwarzen Schnurrbart spielt zuhause mit den Sonnenstrahlen, und Koch Nicolas zieht den Aal fürs Dinner aus der Wasserleitung. Eine echte Liebesgeschichte könnte das sein, voll verspielter Ironie und mit Happy End. Doch unaufhaltsam wächst in Chloés Lunge eine Seerose, gegen die es kein Heilmittel zu geben scheint. Zugleich verfällt Colins Freund Chick mehr und mehr seiner Obsession für die Philosophie. Die kostet ihn nicht nur sein Vermögen, sondern auch die Beziehung zu Alise, die einen folgenschweren Entschluss fasst. Währenddessen legt die Maus ihren Kopf genüsslich ins Maul der Katze, und ein einsamer Mann angelt Seerosen.
Boris Vian zählt mit seinen surrealistischen Erzählungen zu den bedeutendsten Autoren der französischen Moderne. »Es gibt nur zwei Dinge: die Liebe und die Musik«, schreibt er 1946 im Vorwort zu »Die Gischt der Tage«. Der Roman ist eine Liebeserklärung an das Leben in seiner Vergänglichkeit, eine humorvolle Abrechnung mit dem Existenzialismus Sartres und eine leidenschaftliche Hommage an den Jazz aus New Orleans. Regisseurin Bernadette Sonnenbichler, die am D’haus mit großem Erfolg zuletzt Molières Komödie »Der Geizige« inszenierte, bringt Vians poetische Bildwelten gemeinsam mit Szenograf Stefano Di Buduo auf die Bühne. Der für seine immersive Ästhetik bekannte Videokünstler lässt den Theaterabend mit seinen raumformenden Projektionen zu einer visuellen Entdeckungsreise werden.
aus dem Französischen von Frank Heibert
Besetzung
Chloé Sophie Stockinger
Colin Sebastian Tessenow
Alise Fnot Taddese
Chick Jonas Friedrich Leonhardi
Nicolas Jürgen Sarkiss
Live-Musik Richard Koch
Regie Bernadette Sonnenbichler
Bühne und Video Stefano Di Buduo
Kostüm Tanja Kramberger
Musik Max Braun
Licht Christoph Stahl
Dramaturgie Stijn Reinhold
Do, 23.01. / 20:00
19:15 Einführung
So, 09.02. / 20:00