Da hat es Sohn Andi schon erheblich schwerer, sich für die neuen Horizonte zu entscheiden. Denn er muss Tina, seine erste große Liebe, in der alten Welt zurücklassen. Plötzlich steht eine Frau in kurzem Mantel vor der Tür, Romy Voigtländer. 24 Jahre ist es her, da war sie für einen Sommer Franks erste große Liebe - lange bevor sich Claudia und Frank kennenlernten, heirateten und eine Familie gründeten.
Romy weiß, was sie will: "Er und ich", sagt sie zu Claudia, als wäre es die größte Selbstverständlichkeit, "wir waren ein Paar, damals, und wir sind es noch heute." Die verdutzte Gattin knallt ihrem Mann eine - und die Tür vor Romys Nase zu. Rückblende, zehn Minuten früher. Romys erster Kontakt mit Frank über die Gegensprechanlage des Hauses, dann steht sie in der Tür - und die Handlung setzt sich fort bis zum Knalleffekt der ersten Szene. Schauplatzwechsel. Andi kommt nach Hause, trifft im Flur auf die fremde Frau. Ein Gespräch über Liebe, über die Unendlichkeit der Gefühle. Romy geht auf ihn zu, küsst ihn leidenschaftlich. Verstörung, Lust, Spiel, Sex. Am nächsten Morgen trifft Romy auf Frank. Sie fordert ihn auf, alles aufzugeben, sein Versprechen einzulösen, mit ihr zu gehen. Er willigt ein. Die Tragödie nimmt ihren Lauf. "Liebe und Vernunft schließen einander aus. Und deshalb trägt die Liebe die Tragödie in sich, immer: die Tragödie des Verrats, der Entfremdung, der Enttäuschung. Die Liebe ist der Aufbruch; das Arrangement der vorgezogene Endpunkt. Die Tragödie beginnt, wo der Zweifel anfängt", so der Autor zu seinem Stück. Und so wandelt sich das zunächst boulevardeske Vexierspiel zu einer Tragödie antiken Ausmaßes.
Regie: Malte Kreutzfeldt
Mit: Matthias Schüppli, Magdalene Artelt, Folkert Dücker, Sarah Kempin, Petra Weimer
Weitere Vorstellungen: 15. – 19. | 22. | 23. | 26. | 29. April 2008
Karten: 0711. 620 09 09 – 16
Info: 0711. 620 09 09 – 0
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