Polly Peachum ist verliebt. Der allseits gefürchtete Verbrecherkönig Macheath, genannt Mackie Messer, hat ihr Herz erobert. In einem Pferdestall findet heimlich die Hochzeit statt. Nur: Pollys Vater ist kein
Geringerer als der Geschäftsmann Jonathan Peachum, der aus Elend Kapital schlägt, indem er gesunde Menschen zu Bettlerkrüppeln ausstaffiert auf die Strasse schickt. Er will Mackie Messer für seine Taten an den Galgen bringen und seine Tochter dem verhängnisvollen Verhältnis entreissen.
Aber er hat die Rechnung ohne Tigerbrown gemacht: Der korrupte Polizeichef ist Mackies Freund und verhilft diesem zur Flucht. Weil mit Geld aber auch alles zu kriegen ist und Frau Peachum weiss, wo
sich Mackie am liebsten aufhält, muss Polly versuchen, das Blatt noch einmal zu wenden.
Als Vorlage für „Die Dreigroschenoper“ diente „The Beggar’s Opera“ (1728), eine satirische Opernparodie des englischen Dramatikers John Gay, deren Handlung Brecht weitgehend beibehalten hat. Dem grossen Erfolg der „Dreigroschenoper“ (1928) verdankte der gerade 30-jährige Brecht seinen plötzlichen Weltruhm, wobei auch die Musik von Kurt Weill massgeblichen Einfluss hatte. Erfolgreich führt Brecht eine neue Songform sowie eine neue Bühnensprache ins Theater ein — im Sinne seines
„epischen Theaters“.
Tina Lanik, 1974 in Paderborn geboren, wuchs in Stuttgart auf und studierte Politikwissenschaft an der Universität Wien. Ursprünglich wollte sie in den diplomatischen Dienst treten, hospitierte dann aber bei
Elmar Goerden und wurde von ihm als Regieassistentin ans Schauspielhaus Wien empfohlen. Von 1996 bis 2000 folgten Regieassistenzen am Staatstheater Stuttgart, weiter am Schauspielhaus Wien, bei den Wiener Festwochen und am Théâtre Vidy-Lausanne, wo sie mit Luc Bondy zusammenarbeitete.
Ihr Regiedebüt gab sie am Rabenhof Theater in Wien, im Jahr 2000 nahm sie am Regiewettbewerb der Wiener Festwochen teil. 2003 wurde sie in der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ zur
Nachwuchsregisseurin des Jahres gewählt. Sie inszenierte u.a. am Schauspielhaus Bochum, am Theater Neumarkt in Zürich, am Deutschen Theater Berlin, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Wiener
Burgtheater sowie am Residenztheater München. Von Tina Lanik waren am Schauspielhaus Zürich zuletzt „Der ideale Mann“ von Oscar Wilde in der deutschen Fassung von Elfriede Jelinek sowie Jelineks „Über Tiere“ zu sehen.
Regie Tina Lanik
Bühne Bettina Meyer
Kostüme Heide Kastler
Musikalische Leitung Polina Lapkovskaja
Licht Frank Bittermann
Dramaturgie Gwendolyne Melchinger
Mit:
Macheath Jirka Zett
Polly Peachum Elisa Plüss
Jonathan Peachum Klaus Brömmelmeier
Celia Peachum Isabelle Menke
Tigerbrown Fritz Fenne
Spelunkenjenny Julia Kreusch
Trauerweidenwalter / Smith / Hure Christian Baumbach
Lucy Miriam Maertens
Münzmatthias / Filch / Alte Hure Miguel Abrantes Ostrowski
Hakenfingerjakob / Bettler Julian Lehr
Sägerobert / Vixer Johannes Hegemann
Pastor Kimball / Konstabler / Zweite Hure Lucas Riedle
Jimmy / Molly Katrija Lehmann
Ede / Dolly Svenja Koch
Live-Musik Polina Lapkovskaja
Weitere Vorstellungen im Pfauen
18./ 22./ 25. September, jeweils 20 Uhr
7./ 14./ 19./ 25. Oktober, jeweils 20 Uhr
22. Oktober, 19 Uhr
4. November, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen sind in Planung.