Tags zuvor, am 19. Juli, eröffnen gleich zwei Aufführungen den Festspielsommer 2006: Um 18 Uhr wird das generalsanierte Festspielhaus mit einem Konzert der Wiener Symphoniker unter Fabio Luisi feierlich eingeweiht, um 21 Uhr folgt auf der Werkstattbühne die vollständige Aufführung von Friedrich Cerhas epischem Orchesterzyklus Spiegel im Rahmen von Kunst aus der Zeit.
Giuseppe Verdis Meisterwerk Der Troubadour, das im vergangenen Sommer über 1 70.000 Besucher begeisterte und damit nach dem Musical West Side Story zur bestbesuchten Oper seit 1998 avancierte, wird im kommenden Jahr ein weiteres Mal im einzigartigen Ambiente der Bregenzer Seebühne zu erleben sein. Die Idee, die Handlung des Troubadour in eine Ölraffinerie zu verlegen und das im Libretto erwähnte Feuer darin spektakulär in Szene zu setzen, fand bei Publikum und Kritikern großen Anklang. Premiere des Spiels auf dem See im spektakulären Bühnenbild von Paul Steinberg und in der packenden Regie von Robert Carsen ist am 20. Juli 2006.
Die Oper im Festspielhaus besteht im Sommer 2006 aus drei Werken des französischen Komponisten Claude Debussy: Zu sehen sein werden Debussys neu vollendete Oper Der Untergang des Hauses Usher nach Edgar Allan Poes gleichnamiger Kurzgeschichte, vervollständigt von Robert Orledge, sowie die beiden Ballette Jeux und Prelude ä I 'apres-midi d'un faune. Die musikalische Leitung übernimmt Lawrence Foster, es inszeniert Phyllida Lloyd, die Choreographie stammt von Kim Brandstrup.
Unter dem Titel „Heimat bist du ..." stehen die Orchesterkonzerte der Wiener Symphoniker und des Symphonieorchesters Vorarlberg im kommenden Jahr ganz im Zeichen eines Schwerpunkts von Werken österreichischer Komponisten: Das Programmspektrum dieser „Reise durch die österreichische Musikgeschichte" (David Pountney) reicht von der Wiener Klassik über die Romantik und die Wiener Schule bis nach Hollywood. Im Rahmen des Konzerts Hollywood am See - Filmmusik made in Austria werden die Wiener Symphoniker nach dem großen Erfolg von Bernstein am See im Sommer 2004 ein weiteres Mal im spektakulären Ambiente der Seebühne unter freiem Himmel zu erleben sein.
Die Operette am Kornmarkt bringt mit Jacques Offenbachs Operette Blaubart nach Der Kuhhandel und Der lustige Krieg am 1 0. August 2006 das Werk eines weiteren Operettengroßmeisters auf die Bühne. 1866 uraufgeführt, gilt Barbe-Bleue, wie das Werk im französischen Original heißt, als eine der bissigsten Operetten aller Zeiten.
Auch im Programm von Kunst aus der Zeit dreht sich 2006 alles um die Musik- und Kulturlandschaft Österreich: Highlights sind die vollständige Aufführung von Friedrich Cerhas Orchesterzyklus Spiegel, die Weltpremiere von Radek, der neuen Kammeroper des Vorarlberger Komponisten Richard Dünser, sowie die Uraufführung von wo du nicht bist, dem jüngsten Werk der Berliner Theatertruppe Nico and the Navigators. Das Hamburger Thalia Theater gastiert erstmals seit 2003 wieder mit einer Premiere: Zu sehen sein wird Die Präsidentinnen des österreichischen Dramatikers Werner Schwab.
Der Martinsplatz in der romantischen Bregenzer Altstadt ist im Sommer 2006 Schauplatz für Peter Turrinis rasante Komödie Der tollste Tag frei nach Pierre Augustin Caron de Beaumarchais' Ein toller Tag oder Figaros Hochzeit. Für Regie und Ausstattung zeichnen Michael und Nora Scheidl verantwortlich, die 2005 mit Der siebte Himmel in Vierteln einen großen Erfolg auf der Werkstattbühne feiern konnten. Premiere ist am 25. Juli 2006.
Die Bregenzer Festspiele 2006 finden vom 1 9. Juli bis zum 20. August 2006 statt. Tickets und Infos gibt es unter +43 (0)5574 407-6 und www.bregenzerfestspiele.com
Bregenzer Festspiele 2006