Doch ihr Leben hat sich genauso zugetragen wie Stephen Temperley es in seinem Broadway-Hit SOUVENIR erzählt:
Im New York der 1940er Jahre war Florence Foster Jenkins, die extravagante Tochter eines schwerreichen Bankiers, das absolute Gesellschaftsereignis. Sehr zum Vergnügen ihres Publikums quälte und quietschte sie sich munter durch die allererste Gesangsliteratur. Angefangen auf Wohltätigkeitsveranstaltungen, über Bälle bis hin zu ihrem legendären Konzert in der Carnegie Hall entwickelten sich ihre eigenwilligen Sangeskünste und Bühnenauftritte zur Sensation, die sich keiner entgehen lassen wollte. In ihrem Kopf mag sie mit engelsgleicher Stimme die Welt bezaubert haben. In der akustischen Realität aber bogen sich die Balken und die Zuschauer aus der High Society vor Lachen. Doch Kritik und Zweifel konnten Florence nicht erschüttern. Selbst in der Zeitung war mit gewisser Bewunderung zu lesen: „Sie hat mutig allen Intentionen der Komponisten widerstanden.“ Fernab aller schnöden musikalischen Konventionen zelebrierte Florence Foster Jenkins ihre Freude an der Musik. Unterstützt von einem Freundeskreis, der ebenso schillernd war wie sie selbst, ist es kaum erstaunlich, daß auch der große Enrico Caruso zu ihren Bewunderern zählte.
Steven Temperley zeigt in seinem Stück eine von der Kunst beseelte Frau, die sich durch nichts und niemanden von ihrer unendlichen Liebe zur Musik abbringen läßt. Dabei stellt er die Perspektive von Florence Foster Jenkins Begleitpianisten Cosme McMoon ins Zentrum des Stückes. Anfangs voller Skepsis und von rein finanziellen, pragmatischen Überlegungen geleitet, wird McMoon zunehmend in die Welt und bizarre Sichtweise seiner Bühnenpartnerin verwickelt.
Deutsch von Lida Winiewicz
mit Désirée Nick und Lars Reichow
Regie Torsten Fischer
Bühnenbild Vasilis Triantafillopoulos
Kostüme Andreas Janczyk
Voraufführungen am 26. und 27. Juni 2008
Im Anschluß an die Vorstellung am 29. Juni findet ein Publikumsgespräch statt.
weitere Vorstellungen bis 17. September 2008