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Deutschsprachige Erstaufführung: »Schwarze Schmetterlinge« von Philip Ridley im Theater Magdeburg

Premiere Sonntag, 18. März 2007, 19.30 Uhr, im Schauspielhaus, Studio.

 

Was wäre wenn … in London demnächst Hubschrauber über zerbombten Ghettovierteln kreisen, marodierende Jugendbanden wahllos alles töten und zerstören und der Gebrauch von »Schmetterlingen« – in allen Farben des Regenbogens glitzernden Psychopillen – nicht nur allgemein üblich, sondern sogar notwendig geworden ist – damit man dieses Dasein durchstehen kann.

 

 

Das Bruderpaar Elliot und Darren überdauert in dieser unwirtlichen Welt. Sie haben unter dem Schutz des Überlebenskünstlers Spinx eine Marktlücke gefunden, die ihnen ein Auskommen sichert: Sie organisieren Freakparties für Verrückte, deren Gelüste solcherart sind, daß Elliot und Darren nach den Nächten die Schauplätze des Geschehens abbrennen und unkenntlich machen müssen. Ihre Spezialisierung sichert ihnen Geld, Unabhängigkeit und ein wenig Stabilität im Chaos der halbzerstörten Stadt. Die Gemeinschaft in ihrer kleinen Familie gibt ihnen aber auch Freundschaft, Liebe und Heimat in einer heillosen Welt – und die Kraft, über ihre grauenvollen Erinnerungen hinauszuträumen.
Für den heutigen »Party Guest«, einen Kriegsveteranen, haben sie als Partyspielzeug einen kleinen Jungen beschafft und vorbehandelt. Bei der Inbesitznahme einer geeigneten Partywohnung in einem Abrißhaus stoßen Elliot und Darren auf den dort untergeschlüpften Jungen Naz, der sich ihnen als Läufer und Diener anbietet. Die Vorbereitungen werden gemeinsam in Angriff genommen. Alle Details müssen stimmen, sonst gibt es Ärger mit dem Party Guest, auf jeden Fall aber mit dem Boß Spinx. Zu ihnen stößt wie immer Lola, ein Künstler und Kostümdesigner, der für die glanzvolle Ausstaffierung des jeweiligen Opfers zuständig ist. Dann erscheint endlich Spinx in seinem quecksilberschillernden Pelz und seiner Sonnenbrille – aber gegen jede Verabredung hat er diesmal die »Fürstin« dabei, seine blinde Geliebte. Nicht nur dieser Regelverstoß kündigt Unheil an. Auch der schlechte Zustand des kleinen Jungen, die unmäßige Eile, in der heute alle Vorbereitungen vonstatten gehen müssen, weil der Party Guest sein Kommen vorverlegt hat, und das über allem schwebende Gerücht, daß das Militär noch heute das Viertel aus der Luft auslöschen wird. Als der Party Guest eintrifft, scheinen alle bösen Vorahnungen wahrzuwerden …


Regie Sascha Hawemann Bühne Alexander Wolf Kostüme Lina-Antje Gühne

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