Pepa wird Iván suchen wie ein Phantom. Sie wird seine Stimme im Synchronstudio hören, in dem sie beide arbeiten. Sie ist hart am Rande des Nervenzusammenbruchs. So auch Iváns Noch-Gattin Lucia, die nach 19 Jahren von ihm geschieden wird – was sie aber nicht wahrhaben will. Sie ist verrückt und droht mit Mord. Sohn Carlos stellt ihr seine jungfräuliche Verlobte vor – woraufhin sie ihn aus der gemeinsamen Wohnung wirft. Lucias Scheidungsanwältin Paulina ist Iváns heimliche neue Geliebte, die dem Herzensbrecher wider besseren Wissens auf den Leim geht. Und ausgerechnet sie zieht Pepa arglos zu Rate, weil ihre beste Freundin Candela durchdreht, als sich die Liebe ihres Lebens als schiitischer Terrorist entpuppt, der sich nur bei ihr verstecken wollte.
Am Ende zweier atemloser Tage landen sie alle aus unterschiedlichen Gründen in Pepas Apartment und naschen an einem großen Krug Gazpacho – den Pepa in Erwartung eines letzten Besuchs ihres Geliebten (der Koffer ist schließlich noch da) mit starken Schlafmitteln versetzt hat …
„Der Gazpacho im Film ist wie ein Zaubertrank, der das Leben dessen, der ihn zu sich nimmt, verändert und ihn in eine andere Welt versetzt“, sagt Pedro Almodóvar. Er sei auch bitter nötig, denn Pepa, Lucia, Candela und die anderen zeigen, „was aus Frauen, deren Leidenschaft enttäuscht wird, werden kann, wenn sie sich nicht kontrollieren.“
Almodóvars Kultfilm wurde von David Yazbek und Jeffrey Lane zum Musical adaptiert. Die Original Broadway Produktion feierte 2010 am Lincoln Center Theater, New York City, Premiere und wurde u. a. für drei Tony Awards nominiert. Pedro Almodóvar, erfolgreichster spanischer Drehbuchautor und Filmregisseur, begann als Madrider Underground-Künstler unter der Franco-Diktatur. Erhielt 1989 für Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs seine erste Oscar-Nominierung, Alles über meine Mutter und Volver wurden Kassenerfolge. Warum seine Liebesfilme immer komische Horrorszenarien sind? Almodóvar: „Das ist eben schwer zu unterscheiden.“
Zur Regisseurin
Bernadette Sonnenbichler
Geboren 1982, inszeniert regelmäßig am Schauspielhaus Graz, u. a. Blind Date mit Steffi Krautz, Stefan Suske und August Zirner. In Aachen brachte sie zuletzt das Woyzeck-Musical (Georg Büchner/Tom Waits) zu einer vielbeachteten Premiere.
Jeffrey Lane (Buch) & David Yazbek (Musik & Liedtexte) nach dem Film von Pedro Almodóvar • Deutsch von Kevon Schroeder
Original Broadway Produktion von Lincoln Center Theater, New York City, 2010 –
Regie Bernadette Sonnenbichler
Bühne Jens Burde
Kostüme Tanja Kramberger
Musikalische Leitung Bernhard Neumaier
Choreographie Otto Pichler
Video Evil Frog OG
Dramaturgie Britta Kampert
Mit Pia Luise Händler, Verena Lercher, Steffi Krautz, Franz Xaver Zach, Florian Köhler, Wojo van Brouwer, Evi Kehrstephan, Gerti Pall, Franz Solar, Florian Kaufmann, Juliette Eröd, Julia Jelinek, Martin Gerdenitsch
Weitere Vorstellungen am 21. und 24. November, jeweils 19.30 Uhr, am 25. November um 15 Uhr sowie ab Dezember
Tickets
T 0316 8000, F 0316 8008-1565 - E tickets@buehnen-graz.com
I www.schauspielhaus-graz.com