Die Bühne verwandelt sich in ein Haus mit vier Zimmern. Hier wohnt eine friesische Familie. Vor einigen Jahren hat ein dramatisches Ereignis stattgefunden, welches sorgsam vor den neugierigen Augen der Dorfgemeinschaft versteckt werden musste.
Die Zuschauer blicken dabei nicht wie gewohnt von außen auf die Bühne, sondern betreten sie, indem sie in das Haus der Familie gehen. Das Publikum erlebt die Vorstellung jeweils in Zweiergruppen. Nacheinander treffen sie in den unterschiedlichen Räumen auf die Mutter, ihren Sohn, ihre Tochter und ihren Mann. In ganz vertrauter Atmosphäre erzählen die vier Familienmitglieder aus ihrer Erinnerung, wie sie die Geschehnisse damals erlebt haben und wie sie damit umgegangen sind. Sie konfrontieren sich und das Publikum mit ihrem Blick auf das Geheimnis. Aus den jeweiligen Gedankensplittern der einzelnen Erinnerungen setzt sich im Laufe des Abends das Bild eines Familiendramas zusammen, das entschlüsselt werden muss.
Regie: Isabel Schröder | Ausstattung: Ina Reuter Mit: Ellen Dorn,
Marko Gebbert, Werner Klockow, Agnes Richter
Aufgrund des besonderen Charakters des Stücks, dessen logistische Regeln nur eine begrenzte Zuschauerzahl pro Vorstellung zulässt, gibt es sowohl ein A- als auch ein B-Premiere. Um bei den Vorstellungen Wartezeiten zu vermeiden, werden darüber hinaus mehrere Anfangszeiten angeboten.
Das Produktionsteam:
Isabel Schröder (Regie)
Isabel Schröder begann ihre Karriere als Regisseurin 1999 mit Goethes „Clavigo“ am Schweriner Staatstheater. Danach inszenierte sie drei Jahr lang an verschiedenen Häusern in Deutschland, u.A. in Braunschweig, Potsdam und Darmstadt. Im Anschluss daran widmete sie sich der Entwicklung eigener Stücke innerhalb des Master-Studiengangs für performing Arts "DasArts" in Amsterdam.
In den Niederlanden wohnend und arbeitend, entwickelte sie seither zahlreiche Stücke, die durch ihre In-tensität und die besondere Verflechtung von Disziplinen zu ungewöhnlichen theatralischen Erlebnissen wurden, z.B. "Der vergessene Körper”, ein Dokumentar-Ballett-Stück über Dornröschen, "HumanWo-man", eine skurrile Komödie über Transsexualität, oder das Chorprojekt “KOOR”. Seit 2006 ist sie künstlerische Leiterin der „Theatergroep Aurora“ und arbeitet darüber hinaus auch für andere Theater- und Performancegruppen als Regisseurin, Performerin und Co-Autorin.
Die deutschsprachige Erstaufführung von FINSTERSTIMMEN ist ihre erste Arbeit am Schauspiel Kiel.
Ina Reuter (Ausstattung)
Ina Reuter wurde 1971 in Essen geboren und studierte Bühnenbild an der "Hochschule für bildende Künste" in Hamburg bei Wilfried Minks und Raimund Bauer. Bereits vor und während des Studiums war sie Assistentin am Theater an der Ruhr, bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Akademietheater Wien und am Berliner Ensemble. Seit 1996 arbeitet sie frei und ist seither an den verschiedensten Häusern beschäftigt, u.a. an den Hamburger Kammerspielen und am Deutschen Schauspielhaus, auf Kampnagel, am Schauspiel Leipzig, am TIF in Dresden und am Theater Bielefeld.
Ina Reuter arbeitet regelmäßig am Schauspiel Kiel. Zuletzt war sie u.a. die Aussattung von Oscar Wildes BUNBURY und Anton Tschechows DER KIRSCHGARTEN verantwortlich.
Und vieles mehr unter: www.theater-kiel.de