Die sechs Figuren erinnern sich mühsam an das, was man verdrängen möchte. Sie erzählen, erspielen und beschwören das Panorama einer düsteren, fast apokalyptischen deutschen Großstadt, einem Ort auf dem schmalen Grat zwischen Himmel und Hölle. Alle Kirchturmglocken schlagen, ein unheimlicher schwarzer Wagen rast durch die Straßen, Menschen hetzen besinnungslos aneinander vorbei, Tunnelarbeiter wühlen unter der Erdoberfläche – und am Flussufer unbeschwert, traumverloren die Gruppe der Kinder mit ih-ren Laternen, Lieder singend. Sie sind vollkommen ungeschützt, in einer zusammenbrechenden Welt von den Erwachsenen im Stich gelassen.
Wie sollen wir leben? fragt in dieser Endzeitstimmung eine brasilianische Wissenschaftle-rin, die über den tropischen Regenwald forscht, eine zauberische Gegenwelt. „Das fliegende Kind“ ist eine Nachtgeschichte, getragen von einem verzweiflungsvollen Erlösungswunsch für unsere Zeit.
Die deutsche Erstaufführung des neuesten Stückes von Roland Schimmelpfennig ist am Schauspiel Münster zu sehen! Der Text war in der Burgtheater-Inszenierung des Autors zu den diesjährigen Mühlheimer Theatertagen eingeladen. In Münster inszeniert „Das Fliegende Kind“ Alexander Nerlich, der mit Inszenierungen am Theater Basel, am Wiener Volkstheater und als Hausregisseur am Bayerischen Staatsschauspiel auf sich aufmerksam machte.
Inszenierung: Alexander Nerlich
Bühne und Kostüme: Wolfgang Menardi
Musik: Malte Preuss
Dramaturgie: Kathrin Mädler
Mitwirkende: Claudia Frost, Johanna Marx, Carola von Seckendorff, Mark Oliver Bögel, Frank-Peter Dettmann, Sven Hussock
Weitere Vorstellungen im Oktober:
Dienstag, 9. Oktober, 19.30 Uhr
Donnerstag, 11. Oktober, 19.30 Uhr
Samstag, 13. Oktober, 19.30 Uhr
Donnerstag, 18. Oktober, 19.30 Uhr
Freitag, 26. Oktober, 19.30 Uhr
Mittwoch, 31. Oktober, 19.30 Uhr