Alice, deren Mutter den Dichter zum Tee geladen hat, verschwindet ganz plötzlich in eine Traumwelt hinter der Wirklichkeit. Sie begegnet auf ihren Abenteuern einer ganzen Reihe von seltsamen Charakteren: Der berühmten Herzkönigin, die eine urkomische Variante des Rosen-Adagios aus Dornröschen zum Besten gibt, aber auch tanzenden Spielkarten, einer biegsamen Raupe und dem steppenden verrückten Hutmacher. Als Höhepunkt tanzen Alice und der Herzbube einen zarten Liebes Pas de deux von atemberaubender Schönheit.
Daneben finden sich die bekannt boshaften Charaktere und gruseligen Orte, die der Geschichte den richtigen Drive geben und in der berühmten Kindergeschichte von Lewis Carroll und in Wheeldons Ballett so richtig ihr Unwesen treiben: Eine alptraumhafte Küche, eine auf unheimliche Weise körperlose Grinsekatze und die verrückte Tee-Party.
Auf eindrückliche Weise kombiniert der Choreograph für seine Figuren unterschiedliche Tanzstile und zitiert bekannte Passagen der Ballettgeschichte. So gibt die berühmte Herzkönigin beispielsweise eine komische Variante des Rosen-Adagios aus Dornröschen zum Besten.
Christopher Wheeldon kreierte Alice im Wunderland im Jahre 2011 als Koproduktion für das Royal Ballet in London und das National Ballet of Canada in Toronto. Das Ballett wurde 2011 als Explosion von Farbe, Bühnenmagie und choreographischem Einfallsreichtum uraufgeführt. Als erstes abendfüllendes Werk beim Royal Ballet nach fast 20 Jahren, wurde es sofort ein Hit, der bis heute das Haus zum Toben bringt. Joby Talbots Musik kombiniert zeitgenössische Klangwelten mit Melodien, die an das klassische Ballett des 19. Jahrhunderts erinnern, witzig, schnell und tänzerisch. Bob Crowleys ausgelassen einfallsreiche Bühnen-Fantasiewelten, Kostüme, Puppen und Projektionen lassen die Vorstellung vom Wunderland wundervolle Wirklichkeit werden.
Im Aufbau folgt das Ballett weitgehend Carrolls "nonsens"-Erzählung aus dem Jahre 1865: Alice verschwindet auf einer Gartenparty gemeinsam mit einem weißen Kaninchen in einem Tunnel und findet sich an dessen Ende plötzlich im Wunderland wieder. Dort begegnet sie unter anderem einer körperlosen Grinsekatze und einem steppenden Hutmacher und erlebt die verrücktesten Dinge. Die abenteuerliche Reise durch das Wunderland endet schließlich in einem Tumult, nach dem sie wieder erwacht und erkennt, dass alles nur ein Traum war.
Bitte finden Sie hier eine ausführliche Inhaltsangabe.
Gemeinsam mit seinem Team aus Librettist Nicholas Wright, Bühnen- und Kostümbildner Bob Crowley, Puppenspieler Toby Olié, den Videokünstlern Jon Driscoll und Gemma Carrington, Lichtdesignerin Natasha Katz sowie Magier Paul Kieve, der für die Zaubertricks in den Harry Potter-Filmen internationale Bekanntheit erlangte, entwarf Christopher Wheeldon für Carolls fantastische Erzählung ein äußerst effektvolles Bühnengeschehen. Nicht umsonst gilt das Handlungsballett mit seiner farbenfrohen Ausstattung und seinen fantasievollen Videoprojektionen bis heute als eines der aufwendigsten und erfolgreichsten Ballette der jüngeren Vergangenheit. Auch die Musik unterstützt den choreographischen Ideenreichtum: Die Komposition Joby Talbots verbindet zeitgenössische Klangwelten mit witzigen und oft sehr schnellen Melodien. Die Instrumentierung ist so umfangreich, dass der Orchestergraben des Nationaltheaters sogar um die Proszeniumslogen erweitert werden muss.
In Alice in Wunderland wird mit knapp 60 Tänzern fast das ganze Ensemble des Staatsballetts auf der Bühne zu sehen sein. Die Titelpartie tanzen im Wechsel Ivy Amista, Maria Shirinkina, Ksenia Ryzhkova und Elizaveta Kruteleva. Die Herzbuben an ihrer Seite verkörpern Osiel Gouneo, Vladimir Shklyarov, Jonah Cook und Alexey Popov. Jonah Cook studiert gemeinsam mit Dustin Klein und Gianmarco Romano auch die Partie des Hutmachers ein. In der Doppelrolle Lewis Carroll/weißes Kaninchen sind unter anderem Javier Amo und Tigran Mikayelyan zu sehen. Die gefürchtete Herzkönigin wird von Séverine Ferrolier, Prisca Zeisel und Luiza Bernardes Bertho verkörpert. Unterstützung erhält die Compagnie des Staatsballetts zudem von den Studierenden der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München, die die umfangreiche Besetzung ergänzen werden. Das Bayerische Staatsorchester wird von Myron Romanul geleitet.
Als Eröffnungspremiere der diesjährigen BallettFestwoche zeigt das Bayerische Staatsballett mit Alice im Wunderland ein modernes Handlungsballett, das aufgrund seines choreographischen Einfallsreichtums und seiner fantasievollen Bühnenausstattung rasch den Beinamen 'Musical unter den Balletten' erhalten hat. Nach einjähriger Vorbereitung und intensiver zweimonatiger Probenzeit mit Ballettmeistern aus London und Toronto feiert Alice im Wunderland am 3. April deutsche Erstaufführung im Nationaltheater. Choreograph Christopher Wheeldon selbst wird kurz vor der Münchner Premiere die Endproben leiten.
Weitere Vorstellungen
Di 04.04.17, 19.00 Uhr
Do 20.04.17, 19.30 Uhr
So 23.04.17, 19.30 Uhr
Fr 28.04.17, 19.30 Uhr
So 30.04.17, 14.30 Uhr
So 30.04.17, 19.30 Uhr
Do 04.05.17, 19.30 Uhr
Fr 19.05.17, 19.30 Uhr
Mo 29.05.17, 19.30 Uhr
Fr 16.06.17, 19.30 Uhr
Mo 03.07.17, 19.30 Uhr
Nationaltheater