Es scheint nur einen Ausweg zu geben: Die attraktive Braut muss beim Grafen, der im Bezug auf Frauen nichts anbrennen lässt, um Gnade für ihren Gatten in spe bitten. Eine schwere Prüfung für den notorisch eifersüchtigen Baculus, zumal das künftige Dorfschullehrerpaar auf dem gräflichen Schloss in einen
schwindelerregenden Reigen aus Missverständnissen, Maskenspielen und
erotischen Begehrlichkeiten hineingezogen wird.
Obwohl mit dem verharmlosenden Etikett "Spieloper" behaftet, ist Lortzings *Wildschütz" von biedermeierlicher Spießigkeit und theatralischer Massenproduktion weit entfernt. Er ist vielmehr ein Stück, in welchem der Zündstoff geradezu mit Händen zu greifen ist. Entfacht wird dieser Zündstoff nicht zuletzt durch die Musik, die ihren Schöpfer - etwa in der meisterhaft gestalteten Billardszene des 2. Aktes - als legitimen Erben Mozarts ausweist.
Die Musikalische Leitung liegt in den Händen von Christophe Hellmann, 2.
Kapellmeister am Saarländischen Staatstheater, es inszeniert Michael
Sturm, Dietlind Konold gestaltet die Bühne und Angela C. Schuett ist für
die Kostüme verantwortlich.
Es singen: Guido Baehr/ Stefan Röttig (Graf Eberbach), Maria Pawlus
(Gräfin Eberbach), Algirdas Drevinskas (Baron Kronthal), Stefanie
Krahnenfeld (Baronin Freimann), Elena Kochukova (Nanette), Johannes
Schwärsky/Patrick Simper (Baculus), Elizabeth Wiles (Gretchen) und
Markus Jaursch (Pankratius).