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"Der Raub der Sabinerinnen" von Franz und Paul von Schönthan im Landestheater Linz

Premiere am Freitag, 7. Dezember 2012 um 19.30 Uhr in den Kammerspielen. -----

1884 haben die beiden gebürtigen Wiener Franz und Paul Schönthan einen Schwank geschrieben, der heute immer noch seinen Reiz und seinen Witz hat. Ein Klassiker des Unterhaltungstheaters.

In der Zeit der aufstrebenden bürgerlichen Stadttheater im 19. Jahrhundert wurden die Wanderbühnen mit ihren beschränkten Mitteln und ihrer altmodischen Spielweise als Schmierentheater abqualifiziert. Eine Parodie auf ein solches Schmierentheater ist “Der Raub der Sabinerinnen“ mit der berühmten Theatermacher-Figur Striese.

 

Im Mittelpunkt stehen zwei ältere Herren mit ihren „Familien“: der Gymnasialprofessor Gollwitz, ein „Strohwitwer“, da die Gattin, eine Verächterin des Theaters, auf Kur ist, und der Theatermacher Striese, der mit seiner „Truppe“ über die Dörfer zieht und in jedem Städtchen ein Stück eines stadtbekannten Menschen aufführt, unabhängig von der Qualität des Stückes, unabhängig von den Möglichkeiten seiner fahrenden Truppe.

 

Striese ist ein Meister des Schmierentheaters. Diese literarische Figur findet man Jahrzehnte später wieder in Thomas Bernhards Drama „Der Theatermacher“ in der Figur des Herrn Bruscon. Professor Gollwitz hat in seiner Studentenzeit – wie alle Altphilologen – eine Römertragödie geschrieben, die er jetzt beim Rumkramen in seinen Sachen wieder findet und von der er nach wie vor begeistert ist. Da kommt es recht, dass prompt ein Tourneetheater durch die Lande zieht und der Prinzipal der Truppe, Herr Striese, vorstellig wird im Haus der Familie.

 

Zwei ältere Herren, die sich begegnen – und damit nehmen die kleinen und kleineren Katastrophen ihren Lauf: Überforderte Männer und Frauen im Hintergrund, die alles dann wieder richten müssen; die Theaterwelt mit ihren Verstellungen und Maskeraden bricht ein in die brüchig-ordentliche Welt des Bürgertums – und so entsteht ein Panoptikum der realen und der Theaterwelt, die sich für den Zuseher auf das Herrlichste mischen.´Ein Klassiker der Schwankliteratur in einer neuen Fassung von Hans-Ullrich Becker und Alexander Müller-Elmau, die das Stück in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts übertragen.

 

Inszenierung Hans-Ulrich Becker

Bühne Alexander Müller-Elmau

Kostüme Stefanie Seitz

Musik Thomas Hertel

Dramaturgie Franz Huber

 

Martin Gollwitz, Gymnasiallehrer Stefan Matousch

Friederike Gollwitz, seine Frau Katharina Hofmann

Paula Gollwitz, deren jüngste Tochter Katharina Vötter

Marianne Neumeister, geb. Gollwitz Barbara Novotny

Dr. Neumeister, ihr Ehemann Peter Pertusini

Karl Groß, Weinhändler aus Berlin Lutz Zeidler

Emil Groß, sein Sohn genannt Sterneck Aurel von Arx

Emanuel Striese, Theaterdirektor Sven-Christian Habich

 

d’4 Herrengesangsgruppe

 

Weitere Termine 7., 11., 13., 20., 23. und 31. Dezember 2012 jeweils 19.30 Uhr

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