Was bleibt, ist ein ichbezogener Profilierungskampf, ein verzweifeltes, paradoxes, weil empathieloses Ringen um Wertschätzung und Liebe. Da taucht auf einmal der junge Fürst Myschkin auf: eine Art moderner Heiliger. Er verschenkt sein Herz, seinen Glauben an die Menschlichkeit und an Gott und will die ganze Welt harmonisch gestalten. Dieses Wir-Denken verwirrt die Anderen und stiftet eine Unruhe, die gestoppt werden muss. So stempelt die Gemeinschaft der Egoisten den Andersdenkenden zum Idioten.
Stephan Kimmig eröffnet mit der Inszenierung dieses Abgesangs einer kranken, zerstörten Gesellschaft, in der nur ein Idiot instinktiv den wahren Zusammenhang der Ereignisse erahnt, den dreiteiligen Dostojewski-Zyklus, der in den kommenden Spielzeiten fortgesetzt wird.
Regie Stephan Kimmig
Bühne Katja Haß
Kostüme Johanna Pfau
Musik Michael Verhovec
Video Julian Krubasik
Dramaturgie Claudia Lowin
Mit Katharina Bach, Verena Bukal, Paula Hans, Lisa Stiegler, Paul Zichner; Isaak Dentler, Nico Holonics, Christoph Pütthoff, Lukas Rüppel
16. November, 1. / 2. Dezember