Vielleicht, so die These, lässt sich durch Ästhetik das Gegenteil des agitativen Widerstands herbeiführen
und stattdessen ein viel größerer Zweifel an den gegenwärtigen Lebensbedingungen formulieren.
Sebastian Blasius (Choreographie), geb. 1979, Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen (2004-2009), während des Studiums Szenische Projekte u.a. mit Laurent Chétouane, deufert + plischke, Mathilde Monnier. Abschluss Diplom (‚mit Auszeichnung‘); Teilnahme an Tanz- und Performance-Workshops mit Xavier LeRoy, Philippe Quesne, Kris Verdonck u.a. Seit 2009 Arbeit als Choreograph, Regisseur und Theaterwissenschaftler in München und bundesweit, wissenschaftliche Publikationen u.a. zum Theorem der Abwesenheit, zu Theater und Politik sowie zur Politik von Körperbildern; diverse Vorträge bei wissenschaftlichen Konferenzen und Vernissagen. Arbeit als Dozent und Workshopleiter (künstlerische Praxis), u.a. an der Schauspielschule Köln oder beim 'Lab XIII' AWAKING GHOSTS am Münchner i-camp. In einer Reihe von künstlerischen Projekten griff Sebastian Blasius mit TänzerInnen auf historische prominente Performances zurück, um in Form von Rekonstruktionsexperimenten einen Raum für eine heutige Auseinandersetzung zu schaffen. Projekte dieser Auseinandersetzung sind u.a.: "APPROPRIATION.PARASITEN.KRAPP'S LAST TAPE." (2009/10), „WOYZECK ÜBERSCHREIBEN“ (2012) und „ERASING CAFÉ M“ (2013).
Zuletzt realisierte er das partizipative Langzeitformat VERHALTET EUCH RUHIG (2014), in dem er u.a. Erdem Gündüz, den 'Standing Man' vom Taksim Platz dazu einlud, seinen stehenden, schweigenden Protest im Kontext der Kunst zu wiederholen. Das Solo mit Jan Dieter Schneider stellt eine Verdichtung dieses Projekt dar. 2015 wird er außerdem das Tanz- und Installationsprojekt zum Topos des Mobilen und Hybriden M O B I L E uraufführen. Sebastian Blasius' Arbeiten werden an Tanz- und Theaterhäusern wie dem Mousonturm Frankfurt, monty Antwerpen, C60 Collaboratorium Bochum, Schwankhalle Bremen, Kunstmuseum Bonn, Sophiensaele oder Ballhaus Ost Berlin gezeigt.
Jan Dieter Schneider (Performance) wurde 1990 in Oberwesel geboren und wuchs in Kastellaun im Hunsrück auf. Nach einem Semester Volkswirtschaftslehre 2010 in Mannheim begann er 2011 das Studium der Humanmedizin an der Johannes-Gutenberg Universität Mainz. Für sein Studium absolvierte er mehrere Pflegepraktika, u.a. in Arizona/USA. Er engagierte sich während seiner Schulzeit im Jugendparlament und war Mitglied im Jugendchor No Limits in Kastellaun. In Edgar Reitz' Filmepos DIE ANDERE HEIMAT – CHRONIK EINER SEHNSUCHT ('Bester Film', Deutscher Filmpreis 2014) spielt er seine erste Hauptrolle in einem Film. Hierfür war er als bester Darsteller für den "Preis der Deutschen Filmkritik 2013" nominiert. DER HESSISCHE LANDBOTE / HYPERION
Regie: Sebastian Blasius
Performance: Jan Dieter Schneider
Weitere Vorstellungen: 2.10., 20:30 Uhr (i-camp) + in Planung: 5.10.
(Kammerspiele Mainz) + 8.10. (KuFa Koblenz; Kultursommer Rheinland-Pfalz)
Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine Verdichtung der Protest-Performance
VERHALTET EUCH RUHIG von Sebastian Blasius (2014, Muffatwerk München / Uferstudios
Berlin).
Tickets: € 16.- / ermäßigt € 10.-. Reservierung: tickets@i-camp.de
„Der hessische Landbote / Hyperion“ findet mit freundlicher Unterstützung durch die
Landeshauptstadt München, i-camp/neues theater und in Kooperation mit Kultursommer
Rheinland- Pfalz statt.
i-camp/neues theater münchen
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