Wider Erwarten hat er plötzlich doch Aussicht auf eine Anstellung. Die letzte Hürde ist lediglich ein Abendessen mit dem zukünftigen Chef. Allerdings zuhause bei Gérard und Colette! Der freundliche Nachbar Alexandre wittert eine perfide Falle. An einem solchen Abend dürfe man sich nicht die kleinste Blöße geben. Großzügig bietet Alexandre seine Hilfe an – Imageberatung ist schließlich sein Metier. In einer Hauruck-Aktion versucht nun der Nachbar, aus dem bieder gestrickten Paar zwei weltgewandte Gastgeber zu machen. Und weil Colette am Herd eine Niete ist, bereitet Alexandre selbst ein Menü zu. Voilà, der Gast kann kommen.
Die Komödie Der Gast ( L’ Invité) von David Pharao war in Frankreich ein Publikumsrenner und wurde 2004 mit dem Prix Molière ausgezeichnet. Sie ist nicht nur gespickt mit rasanten, humorvollen Dialogen und verblüffenden Wendungen, sondern erscheint zugleich auch als eine Art Kabinettstück über unsere heutige Zeit der ‚Flexibilität’, wenn es auf amüsante Weise darum geht, was man für einen Job alles bereit ist zu tun. Eine beißende Gesellschaftssatire: Wenn „Flexibilität“ als eine der wichtigsten Eigenschaften von Jobsuchenden gilt, wie biegsam muss dann eigentlich jeder einzelne sein?
Der im Iran geborenen deutsche Regisseur Ali Samadi Ahadi wurde 2005 durch seinen preisgekrönten Dokumentarfilm „Lost Children“ bekannt. Im Sommer 2009 lief sein Spielfilm „Salami Aleikum“ zu dem er auch das Drehbuch schrieb mit großem Erfolg im Kino und wurde mit dem Preis der deutschen Filmkritik für den besten Debütspielfilm ausgezeichnet.
Sein neuestes Projekt ist „The Green Wave“, ein Dokumentarfilm über die iranische Protestbewegung des Sommers 2009
Ali Samadi Ahadi gibt mit der Inszenierung von Der Gast sein Debut als Theater-Regisseur. Beim Filmpublikum hat er sich bereits einen Namen gemacht: Nach dem großen Erfolg der Multi-Kulti- Komödie Salami Aleikum (D 2009) – zu sehen auf unserer Filmbühne am 9. März im TiN – läuft Anfang
diesen Jahres sein preisgekrönter Dokumentarfilm The Green Wave über die im Sommer 2009 entstandene iranische Protestbewegung in den Kinos an.
Inszenierung: Ali Samadi Ahadi
Bühne und Kostüme: Dietrich von Grebmer
Dramaturgie: Martin Vöhringer
Mit: Eva Spott; Felix Banholzer, Joachim Henschke, Daniel Minetti