So ergeht eine Anfrage auch an Manfred Karge, dessen Stücke "Jacke wie Hose" und "Die Eroberung des Südpols" am Royal Court erfolgreich gespielt wurden. Er schreibt daraufhin das Stück "MauerHund", das im Mai 1990 in London uraufgeführt wird. Der Einakter erzählt vom Schicksal eines funktionslos gewordenen Grenzhundes an der bereits durchlöcherten Berliner Mauer.
Als Claus Peymann, damals noch Burgtheater-Direktor in Wien, von dem Vorhaben des Londoner Theaters erfährt, schlägt er Manfred Karge vor, eine ganze Szenenfolge zum Mauerfall zu schreiben. Der Autor beschreibt daraufhin in grotesk zugespitzten Geschichten die atemverschlagende Geschwindigkeit des Prozesses der deutschen Vereinigung. Dabei erprobt er sehr unterschiedliche, vorzugsweise farcenhafte Stilmittel für seine Dramolette.
Die Uraufführeng fand kurz vorm "Tag der deutschen Einheit" im Akademie-Theater in Wien statt, die deutsche Erstaufführung bald darauf am Schauspielhaus Bochum.
Leitung: Manfred Karge, Hermann Wündrich
Es lesen: Claudia Burckhardt, Nadine Kiesewalter, Laura Tratnik; Roman Kaminski, Michael Kinkel, Stephan Schäfer, Marko Schmidt, Veit Schubert, Jörg Thieme, Felix Tittel, Thomas Wittmann