Der Regisseur Jan Bosse wird die Spielzeit am 12. September im Pfauen mit einem Romantik-Projekt nach Motiven von Ludwig Tieck eröffnen: «Zum Beispiel 'Der gestiefelte Kater'». Im Schiffbau startet das Theaterjahr am 13. September mit «Von denen die überleben», einem Gemeinschaftsprojekt mit dem migros museum für gegenwartskunst, das unter der Regie von Niklaus Helbling Autoren und Gegenwartskünstler zusammenbringt.
Im Pfauen werden insgesamt acht Neuinszenierungen zu sehen sein: Stefan Pucher inszeniert Aischylos' «Die Perser». Matthias Hartmann richtet im Oktober seine Bochumer Inszenierung «Todesvariationen» neu ein und bringt im Januar Thomas Bernhards «Immanuel Kant» auf die grosse Bühne. «Major Barbara» war ursprünglich für die laufende Spielzeit geplant; nach seiner Genesung richtet Peter Zadek das Stück von George Bernard Shaw nun im kommenden Februar für das Schauspielhaus ein. Werner Düggelin widmet sich im nächsten Frühling Albert Camus' «Die Gerechten». Niklaus Helbling nimmt sich Bertolt Brechts und Kurt Weills «Die Dreigroschenoper« vor. Luc Bondy bringt zum Abschluss der Saison seine Uraufführung von Botho Strauss' «Leichtes Spiel» auf die Pfauenbühne.
In der Halle 2 wird erneut die Uraufführung eines Stücks von Justine del Corte zu sehen sein: «Sex»; Regie führt Matthias Hartmann. Nicht wie gewohnt in der Halle 1, sondern in der Halle 2 erwartet das Publikum die Zürcher Premiere von William Forsythe' «You made me a monster». Das Zürcher Bewegungstheaterduo Zimmermann & de Perrot haben im Januar Premiere mit «Öper Öpis», einer Koproduktion mit dem Théàtre Vidy-Lausanne. Im Februar setzt Matthias Hartmann zu seiner bereits vierten Premiere in seiner Abschiedsaison an und inszeniert Jon Fosses «Ich bin der Wind» als deutschsprachige Erstaufführung. In der Halle 2 schliesst das Jahr mit einer Uraufführung von Reto Finger: «Vorstellungen und Instinke» heisst sein Stück; die Regie ist noch nicht bestimmt.
Keine Neuinszenierung, aber eine Koproduktion des Schauspielhauses mit der Needcompany und den Salzburger Festspielen stellt «Das Hirschhaus» dar: Jan Lauwers bringt damit nach «Isabella's Room» und «The Lobster Shop» seine Trilogie «Sad Face/Happy Face» in der Schiffbau Halle 1 zu einem glücklichen Ende. Das Schauspielhaus zeigt das neue Stück sowie die Trilogie als Integrale.
Mit 16 Premieren hat Matthias Hartmann sein Programm im Vergleich zu den ersten drei Spielzeiten leicht reduziert. Der Grund dafür sind die Sparmassnahmen, die sich aufgrund der erhöhten Personalkosten aufdrängen, damit die designierte künstlerische Direktorin Barbara Frey im Sommer 2009 ein Haus mit schwarzen Zahlen übernehmen kann. Vor allem wird in der kommenden Spielzeit auf Neuinszenierungen in der Halle 1 gänzlich verzichtet werden (2007/08: 3 Neuinszenierungen).
Das Junge Schauspielhaus wird ungebremst die Halle 3 bespielen, seine theaterpädagogische Arbeit weiterführen. Zum Jahresende inszeniert die Leiterin des Jungen Schauspielhauses, Annette Raffalt, für Kinder und Jugendliche «Die Rote Zora und ihre Bande» von Kurt Held, ein Familienstück ab 7 Jahren, im Pfauen. Das vollständige Programm des Jungen Schauspielhauses wird nach der Sommerpause präsentiert.
Ausserdem werden eine ganze Reihe von Sonderveranstaltungen, Gastspielen und Wiederaufnahmen zu sehen sein. Last, but not least, wird es mehrere neue Projekte auf der Bühne 5 geben.
Die Spielzeitvorschau wurde von den Zürcher Grafikern von Studio Achermann und Raffinerie gestaltet. Das Saisonprogramm im übergrossen Zeitungsformat enthält gemalte Bilder vom indischen Filmplakatdesigner V. Jeevananthan. Es liegt bei der Theaterkasse auf oder kann angefordert werden (Tel. +41 44 258 77 77 oder theaterkasse@schauspielhaus.ch). Auf www.schauspielhaus.ch lässt sich das Programm als PDF herunterladen.