Das Experiment beginnt: Die beiden Männer inszenieren ihren Abschied und ziehen zum Schein in den Krieg. Verkleidet kehren sie zurück, um den Damen den Hof zu machen – pikanterweise auch noch der Verlobten des jeweils Anderen. Und tatsächlich: Die Maskerade wird nicht aufgedeckt und nach anfänglichem Zögern lassen sich Dorabella und Fiordiligi auf die beiden vermeintlich fremden Männer ein. Als diese sich zu erkennen geben, schlägt das Spiel in bitteren Ernst um: Wie sollen die Paare mit dem Wissen um den gegenseitigen Verrat zurechtkommen?
Nach Le nozze di Figaro und Don Giovanni war Così fan tutte die dritte und letzte Zusammenarbeit Mozarts mit dem Librettisten Lorenzo Da Ponte. In seinem Libretto, das den Untertitel Die Schule der Liebenden trägt, entwirft Da Ponte eine Versuchsanordnung menschlicher Beziehungen, aus der am Ende alle beschädigt hervorgehen. Desillusioniert und in ihren Erwartungen enttäuscht, erkennen die Paare, dass ihre Liebesideale erschüttert sind. Musikalisch setzt Mozart die Grenzerfahrung vielschichtig um: Während er sich für die ironischen Zwischentöne bei den Mitteln der Opera buffa bedient, nimmt er die Figuren auch in ihrem Leid ernst und deckt ihre wahren Gefühle auf.
Nach den Inszenierungen von Otello und Die Zauberflöte wird sich Regisseur Niklaus Helbling ein zweites Mal einer Oper von Mozart widmen. Das Dirigat übernimmt Generalmusikdirektor Roger Epple.
Dramma giocoso in zwei Akten (1790)
Libretto von Lorenzo da Ponte
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Roger Epple; Inszenierung: Niklaus Helbling; Bühne: Jürgen Höth; Kostüme: Kathrin Krumbein; Chor: Thomas Bönisch; Dramaturgie: Lars Gebhardt
Mit: Inga-Britt Andersson, Linda Sommerhage, Johannes Held, Stefan Heibach, Monika Reinhard, Derrick Ballard/ Benjamin LeClair
Opernchor des Oldenburgischen Staatstheaters
Oldenburgisches Staatsorchester
Weitere Vorstellungen: Mi 5., Fr 7., Fr 14., Do 20. Februar
Matinée: So 26. Januar, 11.15 Uhr, Kleines Haus * Eintritt frei