Diese lassen sich durch seine Klagegesänge erweichen und geben Euridice unter einer Bedingung frei: Orfeo darf Euridice nicht ansehen, bis sie wieder im Tageslicht angekommen sind.
Die Uraufführung von ORFEO ED EURIDICE verhilft 1762 Glucks Opernreform, mit der er sich gegen das Modell der „opera seria“ stellt, zum Durchbruch. Das dramatische Geschehen wird in einfachen, klaren Zügen erzählt, wobei sich Glucks gradlinige Musik ganz der Wahrhaftigkeit des dramatischen Ausdrucks unterordnet. Hier stehen keine Götter, sondern rein menschliche Pro¬bleme im Mittelpunkt des Geschehens. Die Verbindung von antikem Mythos und aufklärerischer Menschendarstellung zeigt Orpheus als Allegorie des Gesangs schlechthin: Seine Kunstfertigkeit erhebt den Menschen in die Sphäre unbetretbarer Bereiche oder – anders gewendet – seine besondere Empfindungsfähigkeit macht seinen Gesang zu einem die Steine, Bestien und Götter erweichenden Vortrag.
Oper in drei Aufzügen von Ranieri da Calzabigi
Musik von Christoph Willibald Gluck
INSZENIERUNG&CHOREOGRAFIE Amanda Miller
BÜHNE&KOSTÜME Claus Stump
CHOREINSTUDIERUNG Wolfgang Wels
DRAMATURGIE Matthias Kaiser
MIT Gillian Crichton (Orfeo), Hélène Lindqvist (Euridice), Arantza Ezenarro (Amor), Ballett des Theaters Ulm; Opernchor des Theaters Ulm, Philharmonisches Orchester der Stadt Ulm MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Drčar