Er lässt sich darauf ein, mit seinem Jägerkollegen, dem Kriegsheimkehrer Caspar, in der Wolfsschlucht Freikugeln zu gießen: Jeder Schuss ein Treffer. Aber er ahnt nicht, dass Caspar, der von Agathe einst abgewiesen wurde, dafür einen Pakt mit dem Teufel eingeht. Währenddessen wird Agathe von schrecklichen Alpträumen und Todesahnungen geplagt. Nur schwer kann ihre Freundin Ännchen sie aufmuntern. Als der große Tag des Probeschusses naht, droht die spannungsgeladene Situation zu eskalieren: Max verschießt übermütig seine nachts gegossenen Freikugeln, Caspar versucht Max zu hintergehen, Agathe gelangt in die Schusslinie.
Carl Maria von Weber arbeitete in Abständen über zehn Jahre am Freischütz. Bei der Berliner Uraufführung 1821 enthusiastisch gefeiert, ist die Beliebtheit von Webers Hauptwerk seit bald 200 Jahren ununterbrochen. Die phantastische, in mystischer Atmosphäre spielende Handlung, die Idee des Triumphs des Guten über die bösen Mächte und die besondere Bedeutung der Natur, besonders des Waldes, machen den FREISCHÜTZ zur romantischen deutschen Volksoper schlechthin.
Die Inszenierung übernimmt die amerikanisch-österreichische Regisseurin Beverly Blankenship, die am Gärtnerplatz bereits mit der psychologisch tiefgreifenden Inszenierung des Märchens vom Zaren Saltan (Spielzeit 2008/09) überzeugte. Im Freischütz richtet sie den Blick vor allem auf die Braut des Titelhelden, Agathe, die nach ihren Worten üblicherweise „die langweiligste Figur der Operngeschichte“ ist. In ihrer Betrachtung öffnet sich ein Kosmos weiblicher Sichtweisen auf eine der zentralen Thematiken der Oper: den Krieg und die Folgen, die er an den Menschen hinterlässt.
Im Inszenierungsteam wird Blankenship begleitet von Heinz Hauser, der am Gärtnerplatz u.a. die Dekoration von Der Mann von La Mancha und das Musical Marilyn entworfen hat, und Susanne Hubrich, die das Märchen vom Zaren Saltan mit Kostümen ausgestattet hat.
Die Musikalische Leitung liegt in den Händen von Roger Epple. Er übernimmt das Dirigat von Chefdirigent David Stahl, der leider wegen einer schweren Erkrankung darauf verzichten muss. Das Staatstheater am Gärtnerplatz hofft, ihn bald wieder in München willkommen zu heißen. Roger Epple war nach festen Positionen acht Jahre GMD am Opernhaus Halle. Er arbeitete bereits mit über 70 internationalen Klangkörpern, darunter den meisten deutschen Staatsorchestern, den Rundfunksinfonieorchestern von Paris, Berlin oder Amsterdam, dem Gewandhausorchester Leipzig, oder auch dem National Symphonyorchestra Taiwan und dem Shanghai Symphony Orchestra. Für den Freischütz arbeitet er zum ersten Mal mit dem Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz.
In der Eröffnungspremiere stellt sich Bassbariton Derrick Ballard, der vom Staatstheater Oldenburg an den Gärtnerplatz kommt in der Partie des Caspar erstmals dem Publikum vor. In den Vorstellungen alterniert er mit Stefan Sevenich. Die Titelrolle des Freischütz Max singt Tilmann Unger, alternierend mit Heiko Börner als Gast. In der Rolle der Agathe sind alternierend Sandra Moon und Márta Kosztolányi zu erleben. Das Ännchen wird von Christina Gerstberger im Wechsel mit Stefanie Kunschke interpretiert.
Romantische Oper von Carl Maria von Weber
Musikalische Leitung: Roger Epple
Inszenierung: Beverly Blankenship
Bühne: Heinz Hauser
Kostüme: Susanne Hubrich
Ottokar, böhmischer Fürst: Daniel Fiolka / Juan Fernando Gutiérrez
Cuno, fürstlicher Erbförster: Martin Hausberg
Agathe, seine Tochter: Márta Kosztolányi / Sandra Moon
Ännchen, eine junge Verwandte: Christina Gerstberger / Stefanie Kunschke
Caspar, 1. Jägerbursche: Derrick Ballard / Stefan Sevenich
Max, 2. Jägerbursche: Heiko Börner / Tilmann Unger
Ein Eremit: Sebastian Campione / Holger Ohlmann
Kilian, ein reicher Bauer: Gregor Dalal / Dirk Lohr
Samiel, der schwarze Jäger: Jochen Vogel
Termine: 30.September., 2., 10., 22., 28..Oktober., 1., 4., 10., 17., 25., November, 14. Dezember 2010, 2. Januar 2011*
Tickets unter 089.21 85 19 60 oder www.gaertnerplatztheater.de