Nachdem alle Aktivitäten für Juden verboten waren, wurde eine erste Fassung der Kinderoper über zwei Geschwister, die mithilfe der Tiere und ihres Gesangs ihre kranke Mutter retten, heimlich im jüdischen Waisenhaus in Prag uraufgeführt. Im KZ Theresienstadt (Terezín) schrieb Hans Krása 1942 die Partitur erneut nieder. Als er dort die meisten Darsteller und Musiker aus dem Waisenhaus wiedertraf, wurde Brundibár in Theresienstadt über 50 mal offiziell gespielt und unzählige Male inoffiziell - auf den Gängen der Wohnbaracken und in Hofecken.
Weltweit bekannt wurde Brundibár vor allem nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Öffnung der Grenzen Anfang der 90er Jahre.
Nach der Monooper "Das Tagebuch der Anne Frank", die im Oktober Premiere im Marstall feierte, nimmt das Gärtnerplatztheater mit der von Kindern gespielten Kinderoper Brundibár ein weiteres Werk auf den Spielplan, das Kindern und Jugendlichen die schwer fassbare Geschichte der Nazi-Schreckensherrschaft näher bringen will.
Der Kinderchor unter Leitung von Verena Sarré steht im Februar und März erstmals in einer eigenen kleinen Produktion auf der Vorbühne des Gärtnerplatztheaters. Von den Kindern wird für Kinder die kleine Oper BRUNDIBÁR von Hans Krása gespielt, die 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt uraufgeführt wurde.
Mit Texten und Gedichten von Kindern aus Theresienstadt sowie Liedern von Ilse Weber runden Mitglieder des jtg und der Kinderchor die Aufführung ab.
Text von Adolf Hoffmeister
Musikalische Leitung: Verena Sarré / Benjamin Reiners, Regie: Holger Seitz,
Bühnenbild: Herbert Buckmiller, Kostüme: Stefan Schwamborn
Mit dem Kinderchor des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Brundibár Gregor Dalal
Kommende Vorstellung: Sonntag, 21. Februar 2010