In diesem Science-Fiction-Spektakel wird dem Publikum eine Reihe von Monologen präsentiert, die Protagonisten sind sämtlich nicht besonders gut gelaunt, und diese Konstellation hat dem Stück seinen Namen gegeben: In der Milchstraße knurrt es. Der Dramatiker Bonn Park ist für dieses Stück zum Redenschreiber geworden und diktiert den oft in der Gegenwart prominenten Menschen für eine nahe und unwahrscheinliche Zukunft ihre letzten Wortkaskaden in den Mund. Angela Merkel tritt auf, genauso wie Donald Trump – aber auch grüne Aliens stehen plötzlich auf der Bühne; sie alle sind traurig, verzweifelt oder voller Optimismus, und sie haben alle etwas zu sagen in dieser grandios albernen Science-Fiction-Revue.
»Der fassungslose Kim Jong-un« beispielsweise will unbedingt die beiden Koreas wieder-vereinigen, und falls das nicht sofort klappt, ist er ohne weiteres bereit, zum Erreichen seines Zieles notfalls eine Atombombe zur Hilfe zu nehmen. Der abgewählte »ernüchterte Donald Trump« will als geläuterter Mensch sämtliche Waffen einschmelzen – dass er damit letztendlich keinen Erfolg haben wird, ist keine Überraschung. »Die fette Heidi Klum« wiederum hat erkannt, dass es keine gute Idee ist, andere Frauen vom Essen abzuhalten und stopft ihrerseits allerlei in sich herein … Für jede Protagonistin und jeden Protagonisten wird eine Zukunft konstruiert, die heute so keiner erwartet.
Der Autor selbst versteht sein Stück als eine Liebeserklärung an die Vertreter derselben Menschheit, die gerade dabei ist, sich selber zu zerstören – »für Leute, die bereit sind, sich der Überforderung der Welt zu stellen und aufhören können, über Leichen zu gehen«. Die Jury des Berliner Stückemarktes hat die Entscheidung für den Werkauftrag an »Das Knurren der Milchstraße« mit folgenden Worten begründet: »Bonn Park überschreitet Raum, Zeit und physikalische Gegebenheiten und entwirft absurd-humorvolle Phantasiebildwelten und neue Perspektiven auf Persönlichkeiten unserer Weltpolitik«.
Diese Produktion ist die letzte Premiere in der im Februar eröffneten Raumstation »Paradies«, der Science-Fiction-Raumbühne im Studio des Schauspielhauses Magdeburg.
Regie Moritz Gärber
Bühne / Kostüme Nadine Hampel, Josefine Marie Krebs
Dramaturgie Maiko Miske
es spielen: Maike Schroeter, Carmen Steinert
Vorstellungen Fr. 1. 6. / Sa. 9. 6.
Karten Premiere: 21 € / ermäßigt 13 €
Karten weitere Vorstellungen: 17 € / ermäßigt 9 €
Reservierung und Kauf an der Theaterkasse telefonisch: (0391) 40 490 490, online:
www.theater-magdeburg.de oder per Mail: kasse@theater-magdeburg.de