Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Bertolt Brecht - "Baal" - Oldenburgisches StaatstheaterBertolt Brecht - "Baal" - Oldenburgisches StaatstheaterBertolt Brecht - "Baal"...

Bertolt Brecht - "Baal" - Oldenburgisches Staatstheater

Premiere am 21. September 2010 um 20.00 Uhr in der Exerzierhalle am Pferdemarkt

 

Lebenshungrig und selbstzerstörerisch, exzessiv, maßlos, nicht unmoralisch sondern jenseits jeder Moral – das ist Baal, der junge Künstler, der frei von jeglicher bürgerlicher Konvention versucht, das Leben bis zum Letzten auszukosten.

 

Egal wer daran glauben muss, er zieht seine Sache durch. Der Held, den der gerade einmal 20-jährige Bert Brecht 1918 für sein erstes abendfüllendes Theaterstück schuf, wird häufig als ein Alter-Ego des Autors gesehen, das allerdings weniger dem nicht besonders hübschen Augsburger Bürgerssohn entsprach als vielmehr dem Wunschbild seiner selbst. In seinen Baal packte Brecht alles an Gewalt- und erotischen Phantasien, an gesellschaftlichen Umsturzträumen und Größenwahn, was sich Jungs so ausmalen und glücklicherweise meist nicht wagen umzusetzen – höchstens in selbst geschaffenen oder virtuellen Parallelwelten, beim Spielen zum Beispiel.

 

Der junge Regisseur Jan-Christoph Gockel inszeniert Brechts Jugendstück als das, was es in all seiner Bedingungslosigkeit und Kraft ist – ein faustisches Drama, eine verquere Passionsgeschichte, besonders aber eine ebenso verzweifelte wie kompromisslose, hochemotionale Jungenphantasie.

 

Inszenierung: Jan-Christoph Gockel, Ausstattung: Julia Kurzweg,

Musik: Matthias Grübel, Puppen: Michael Pietsch, Licht: Oliver Eck, Dramaturgie: Johanna Wall

 

Mit: Jutta Garbe, Eva-Maria Pichler; Thomas Birklein, Sebastian Brandes,

Michael Pietsch

 

Weitere Vorstellung: Fr 24. September

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 7 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑