Der 20-jährige Autor nennt seinen Baal einen lyrischen Dichter und setzt die Poesie als das zentrale Thema seines ersten abendfüllenden Stücks. Baal benutzt das Leben mit seinen Reizen und Abgründen, um Schreiben zu können. Ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Konventionen und die Gefühlswelten seiner Mitmenschen, löst Baal ein Inferno aus. Die Bereitschaft für die Kunst zu verbrennen ist alternativlos, deshalb faszinieren uns die lyrischen Dichter, die auf Baals Grab tanzen, um dem Leben unsterbliche Worte abzuringen.
Sebastian Sommer inszeniert nach Brechts HANS IM GLÜCK, Handkes KASPAR und Ionescos DIE STÜHLE bereits zum vierten Mal am Berliner Ensemble. Zum ersten Mal arbeitet er mit dem Bühnenbildner Karl-Ernst Herrmann zusammen, der für diesen Baal ein feuchtes Biotop, eine erdige Lebenslandschaft geschaffen hat.
Mit: Anke Engelsmann, Ursula Höpfner-Tabori, Celina Rongen, Karla Sengteller;
Boris Jacoby, Matthias Mosbach, Sven Scheele, Felix Strobel und den Musikern Jan Brauer, Matthias Trippner
Regie: Sebastian Sommer
Bühne: Karl-Ernst Herrmann
Kostüme: Karl-Ernst Herrmann/Wicke Naujoks
Musik: Jan Brauer, Matthias Trippner, Esmeralda Conde Ruiz
Dramaturgie: Steffen Sünkel