Heidi Maria Glössner, seit 20 Jahren im Ensemble des Berner Stadttheaters, erhält den Preis „als Dank für ihre berührende und glaubwürdige Schauspielkunst am Berner Stadttheater und in Filmen“, wie der Preisstifter, der Berner Bärentrust, mitteilt. Zur Preisverleihung bei Fackellicht und Guggenmusik werden neben zahlreichen Gästen auch Stadtpräsident Alexander Tschäppät und weitere Mitglieder des Gemeinderats anwesend sein.
Heidi Maria Glössner wurde in Süddeutschland geboren und ist in St. Gallen aufgewachsen. Ihre Schauspielausbildung erhielt sie in Zürich. Nach Theaterengagements in Deutschland und Österreich gehörte sie ab 1976/77 zum Ensemble des Stadttheaters Luzern. Seit 1987/88 ist sie ununterbrochen im Ensemble des Berner Stadttheaters.
In ihrer Theaterlaufbahn hat Heidi Maria Glössner unzählige Rollen der Theaterliteratur gespielt, von Shakespeare-Figuren wie Rosalinde, Isabella oder Beatrice zu grossen Frauenfiguren der deutschen Klassik wie Goethes “Iphigenie” oder Schillers “Maria Stuart” zu zahlreichen Rollen des zeitgenössischen Repertoires.
Daneben war sie immer auch vom Musiktheater begeistert, so etwa der Arbeit an Honeggers “Johanna auf dem Scheiterhaufen”, an Kreislers “Lola Blau” oder an Musicals wie “Annie Get your Gun”, “Irma la Douce” oder “Chicago”. Sie war Maria Callas in McNallys “Meisterklasse” und Marlene Dietrich in Pam Gems’ “Marlene”. Heute gilt Heidi Maria Glössner als Grande Dame und Doyenne des Berner Schauspielensembles.
Sie spielte zudem in zahlreichen Filmproduktionen mit, etwa in Fernsehfilmen wie „Lilo und Fredi“ und „Süssigkeiten“, oder in den Kinofilmen „Swiss Love“, „Hildes Reise“ oder „Handyman“. Letztes Jahr war sie eine der vier Hauptdarstellerinnen im Kinogrosserfolg „Die Herbstzeitlosen“, in dem sie als Lisi ihre Freundin Martha (Stephanie Glaser) dazu bringt, ihren lange gehegten Traum zu verwirklichen und eine eigene Lingerie-Boutique zu eröffnen.
Am Stadttheater Bern ist Heidi Maria Glössner gegenwärtig als Lyse im Eröffnungsstück „Triumph der Illusionen“ von Pierre Corneille und als Erzählerin im Stück „Die schwarze Spinne“ nach Jeremias Gotthelf zu sehen. Ab diesem Samstag (24.11.) spielt sie im Einfrauenstück „Prinzessinnendramen – Jackie“ von Elfriede Jelinek mit Jacqueline Kennedy eine weitere grosse Frauenfigur.
Der Bärendreck-Preis wird bereits zum 23. Mal verliehen. Frühere Preisträger sind etwa Jimmy Schneider, Massimo Rocchi, Ted Scapa, Christine Lauterburg, Birgit Steinegger oder Livia Anne Richard. Der Preis geht laut Preisstifter an eine Persönlichkeit, die der Stadt Bern „Farbe, Wärme und Humor“ einbringt.