Über vier Jahre lang suchte die Polizei vergeblich nach dem Täter, bis 1966 endlich ein weiteres Opfer fliehen konnte und er gefasst wurde. Bartsch bekannte sich offen zu seinen Taten. Er wurde zu einer lebenslänglichen, später auf zehn Jahre verkürzten Freiheitsstrafe verurteilt. Schuldgefühle und anhaltende Mordfantasien brachten ihn dazu, sich 1976 sterilisieren zu lassen – er starb bei der Operation.
Oliver Reese verarbeitet in seinem 1992 in Ulm uraufgeführten Stück Briefe von Jürgen Bartsch, in denen er seine Biografie nachzeichnet: Eine Kindheit im vergitterten Keller seiner gewalttätigen und sauberkeitsfanatischen Stiefeltern, Willkür und sexueller Missbrauch in einem katholischen Kinderheim. Dabei wird eines deutlich: Sexuelle Gewalt gegen Kinder bringt sexuelle Gewalt gegen Kinder hervor.
MIT Maximilian Wigger
INSZENIERUNG Martin Borowski
RAUM & KOSTÜME Mona Hapke