Als würden die kurzen Klavierstücke das wesentliche Moment eines Gefühls destillieren oder Miniaturerzählungen darstellen.
Valses, Études, Préludes, Nocturnes – die kleinen Formen für Klavier sind bei Frédéric Chopin hochexpressive Charakterstücke mit bis dahin unerhörten technischen Herausforderungen und neuem Farb- und Ausdrucksreichtum.
Für die Choreografin Dominique Dumais ist es die Faszination des klaren, fast kristallinen Ausdrucks und der nuancenreichen Stimmungen, die sie Klavierwerke Chopins für ein Ballett aussuchen ließ: Als würden die kurzen Klavierstücke das wesentliche Moment eines Gefühls destillieren oder Miniaturerzählungen darstellen. Die Choreografie spielt mit den Resonanzen – daher der Titel –, die sich zwischen der Musik und der Körperlichkeit des Tanzes, zwischen dem Sichtbaren, dem Sinnlichen und dem Gefühlten entwickeln.
Zur Zeit Chopins steht das Klavier im Mittelpunkt der Salon- und Hausmusik und ist als Soloinstrument Medium für den individuellen Gefühlsausdruck und Forum für bedeutende Virtuosen. Das Ballett Résonances Chopin werden die Pianisten Nóra Emödy und Randolf Stöck (im Wechsel) solistisch begleiten. Sie sind Teil des Geschehens in dem von Tatyana van Walsum geschaffenen Bühnenraum. Die intime Atmosphäre dieses Raums wird durch zahlreiche Ausblicke und Öffnungen mit der Weite des Außen verbunden. Hier begegnen sich Personen zunächst wie zufällig, bevor sie in ein immer dichteres Gewebe von Beziehungen eintreten.