Ebenso wie die Berliner Aufführung des Reigen rief die Wiener Aufführung vom 1. Februar 1921 interessierte und einfühlsame Reaktionen der liberalen
Theaterkritik hervor, aber auch heftige Abwehr nationalistischer
und antisemitischer Kreise. Der erste „Sturm“ gegen die Wiener Kammerspiele begann bereits gut zwei Wochen, nachdem das Stück auf den
Spielplan gesetzt wurde. Unverkennbar war dies ein Protest des sogenannten „arischen Wien“ gegen die „jüdische Vergiftung der Volksseele“.
In Stephanie Mohrs Inszenierung werden alle fünf Frauenrollen von einer Schauspielerin (Sandra Cervik) und alle fünf Männer von einem Schauspieler
(Herbert Föttinger) gespielt.
Die erste Premiere des Theaters in der Josefstadt findet wegen dessen Generalrenovierung in den Kammerspielen statt. „Reigen“ wird aber nach
Beendigung der Renovierung ins große Haus übernommen.