Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Arnold Schönbergs Oper "Moses und Aron" im Düsseldorfer Opernhaus Arnold Schönbergs Oper "Moses und Aron" im Düsseldorfer Opernhaus Arnold Schönbergs Oper...

Arnold Schönbergs Oper "Moses und Aron" im Düsseldorfer Opernhaus

Premiere Freitag, dem 20. März 2009, um 19.30 Uhr

 

Schon die erste Premiere von Schönbergs Oper Moses und Aron im März 1968 hatte in Düsseldorf gezündet: Die als westdeutsche Erstaufführung präsentierte Inszenierung von Georg Reinhardt genoss jahrelang Kultstatus an der Deutschen Oper am Rhein.

Nach 41 Jahren ist es ist es nun an der Zeit für eine Neuproduktion. „Mit Moses und Aron wollen wir in meiner letzten Spielzeit am Rhein noch einmal ein starkes Signal auf das enorme Potenzial unseres gewachsenen Ensembles setzen“, so der schei¬dende Generalintendant Prof. Tobias Richter. „Rund 200 Solisten, Choristen und Musiker erarbeiten mit dem Regisseur Christof Nel eine sicher hochinteressante Neuinterpretation dieses monumen¬ta¬len Werks.“ Am Freitag, dem 20. März 2009, ist Premiere und bis zum 11. April stehen sieben weitere Vorstellungen auf dem Spielplan des Düsseldorfer Opernhauses.

 

In Musik gefasst ist die biblische Geschichte von Moses, der aufgefordert ist, dem Volk der Israeliten den einzigen Gott zu verkünden und es aus ägyptischer Knechtschaft zu befreien. Sein Bruder Aron soll der Vermittler dieses Auftrags sein. Moses vertritt die Reinheit des Gedankens und verlangt blindes Vertrauen in den einzigen, unvorstellbaren und unsichtbaren Gott. Aber Aron weiß, dass das Volk nur durch sichtbare Zeichen überzeugt werden kann. Als Moses vierzig Tage fern bleibt, um auf dem Berg der Offenbarung die Gesetze Gottes entgegenzunehmen, wird das Volk unruhig und verlangt die alten Götzen zurück.

 

Durch den Tanz um das goldene Kalb verwirkt es die Gnade der Auserwähltheit. Der zurückkehrende Moses zerbricht die göttlichen Gesetzestafeln und muss sich resigniert eingestehen, dass seine Mission gescheitert ist.

 

Arnold Schönbergs 1930 begonnenes und 1954 erstmals konzertant aufgeführtes Fragment Moses und Aron gilt als Beispielwerk der Moderne, in dem sich religiöse und weltanschauliche Grundfragen ebenso wie die ästhetische Revolutionierung der Musiksprache durch die Zwölftontechnik niederschlagen. Doch es ist auch eine äußerst dramatische und bühnenwirksame Auseinandersetzung über das Thema Befreiung und Gewalt und die Schwierigkeit, eine abstrakte Idee Realität werden zu lassen.

 

Opernfragment in zwei Akten

Musikalische Leitung: Wen-Pin Chien Kostüme: Silke Willrett

Inszenierung: Christof Nel Dramaturgie: Hella Bartnig

Szenische Analyse: Martina Jochem Chor: Gerhard Michalski

Bühne: Roland Aeschlimann Klangregie: Andreas Breitscheid

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

DER FRAUENHELD ALS MYTHISCHE GESTALT -- Revue-Operette "Casanova" von Strauss/Benatzky in der Staatsoper Stuttgart

Barberina steht als schöne Frau im Mittelpunkt des Geschehens. Das Männlichkeitspathos wird in Marco Stormans Inszenierung auf die Spitze getrieben. Natürlich erscheint der Schwerenöter Casanova auch…

Von: ALEXANDER WALTHER

GROSSE RHYTHMISCHE ENERGIE -- 4. Kammerkonzert des Staatsorchesters im Mozartsaal der Liederhalle STUTTGART

Im 4. Kammerkonzert "Souvenirs" des Staatsorchesters brillierten zunächst Elena Graf (Violine), Daniel Schwartz (Viola) und Philipp Körner (Violoncello) mit Franz Schuberts unvollendet gebliebenem…

REICHHALTIGE MUSIK -- Neue CD: Platz für kreative Frauen - Boulanger Trio bei Berlin Classics

Karla Haltenwanger, Pianistin des Ensembles Boulanger Trio, erklärt, dass ihnen immer wieder fantastische Komponistinnen begegnen würden, die zum Teil kaum bekannt waren oder immer noch kaum bekannt…

Von: ALEXANDER WALTHER

Spannend, poetisch, eindrucksvoll -- "Der Kreidekreis" von Alexander Zemlinsky in der deutschen Oper am Rhein

Ein uraltes Thema: Zwei Frauen streiten um ein Kind. Jede behauptet, sie sei die Mutter. Die Lösung dieses Problemfalles im Alten Testament der Bibel ist in die Geschichte als "Salomonisches Urteil"…

Von: Dagmar Kurtz

ZAUBER MUSIKALISCHER VERWANDLUNG -- "Palestrina" von Hans Pfitzner an der Wiener Staatsoper

Der jüdische Uraufführungsdirigent Bruno Walter hat dieses Werk bis zuletzt geliebt, obwohl die im Jahre 1917 im Prinzregententheater in München erstmals aufgeführte Oper "Palestrina" aufgrund der…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑