Nach 41 Jahren ist es ist es nun an der Zeit für eine Neuproduktion. „Mit Moses und Aron wollen wir in meiner letzten Spielzeit am Rhein noch einmal ein starkes Signal auf das enorme Potenzial unseres gewachsenen Ensembles setzen“, so der schei¬dende Generalintendant Prof. Tobias Richter. „Rund 200 Solisten, Choristen und Musiker erarbeiten mit dem Regisseur Christof Nel eine sicher hochinteressante Neuinterpretation dieses monumen¬ta¬len Werks.“ Am Freitag, dem 20. März 2009, ist Premiere und bis zum 11. April stehen sieben weitere Vorstellungen auf dem Spielplan des Düsseldorfer Opernhauses.
In Musik gefasst ist die biblische Geschichte von Moses, der aufgefordert ist, dem Volk der Israeliten den einzigen Gott zu verkünden und es aus ägyptischer Knechtschaft zu befreien. Sein Bruder Aron soll der Vermittler dieses Auftrags sein. Moses vertritt die Reinheit des Gedankens und verlangt blindes Vertrauen in den einzigen, unvorstellbaren und unsichtbaren Gott. Aber Aron weiß, dass das Volk nur durch sichtbare Zeichen überzeugt werden kann. Als Moses vierzig Tage fern bleibt, um auf dem Berg der Offenbarung die Gesetze Gottes entgegenzunehmen, wird das Volk unruhig und verlangt die alten Götzen zurück.
Durch den Tanz um das goldene Kalb verwirkt es die Gnade der Auserwähltheit. Der zurückkehrende Moses zerbricht die göttlichen Gesetzestafeln und muss sich resigniert eingestehen, dass seine Mission gescheitert ist.
Arnold Schönbergs 1930 begonnenes und 1954 erstmals konzertant aufgeführtes Fragment Moses und Aron gilt als Beispielwerk der Moderne, in dem sich religiöse und weltanschauliche Grundfragen ebenso wie die ästhetische Revolutionierung der Musiksprache durch die Zwölftontechnik niederschlagen. Doch es ist auch eine äußerst dramatische und bühnenwirksame Auseinandersetzung über das Thema Befreiung und Gewalt und die Schwierigkeit, eine abstrakte Idee Realität werden zu lassen.
Opernfragment in zwei Akten
Musikalische Leitung: Wen-Pin Chien Kostüme: Silke Willrett
Inszenierung: Christof Nel Dramaturgie: Hella Bartnig
Szenische Analyse: Martina Jochem Chor: Gerhard Michalski
Bühne: Roland Aeschlimann Klangregie: Andreas Breitscheid