Das Erscheinen der leichtlebigen Zerbinetta führt – nach den Worten des Librettisten Hugo von Hofmannsthal – zu einer »Gegenüberstellung der Frau, die nur einmal liebt, und der, die viele Male sich gibt«.
Bei der Uraufführung 1912 in Stuttgart wurde das Werk mit Molières Bürger als Edelmann gekoppelt. Doch auch die Inszenierung durch Max Reinhardt konnte nicht verhindern, dass die Autoren nur einen Achtungserfolg errangen. Sie entschieden daher, ihre Ariadne aus der Verbindung mit der Molière-Komödie wieder zu lösen und ihr ein »Neues Vorspiel« voranzustellen. In dieser 1916 erstaufgeführten Form wurde sie zu einer der beliebtesten Strauss-Opern. Ihr Novum besteht im Spannungsverhältnis ihrer beiden Teile. Im »Vorspiel« haben die Autoren den heute allerorts betriebenen Abbruch der Enklaven der Kunst vorweggenommen: ein albtraumhaftes Scherzo über die Situation des dem Markt preisgegebenen Künstlers. Die »Oper« ist ein lyrisches Drama über die traumatische Verletzung einer Liebenden, die im Gefängnis ihrer Einsamkeit zu überleben versucht. Beide Teile stellen aus unterschiedlichen Perspektiven die Frage nach der Möglichkeit menschlicher Existenz in einer Welt scheinhaft gewordener Kommunikation und realer gesellschaftlicher Vereinsamung.
vor 100 Jahren wurde mit der Uraufführung von Richard Strauss‘ Ariadne auf Naxos das „Kleine Haus“ der neu erbauten Königlichen Hoftheater in Stuttgart eröffnet. Diese besondere Verbindung zur Stuttgarter Oper nahmen die Regisseure Jossi Wieler und Sergio Morabito gemeinsam mit Ausstatterin Anna Viebrock zum Anlass, das Werk für ihre Neuinszenierung nochmals auf seine außergewöhnliche Entstehungsgeschichte hin zu befragen. Mit ausdrücklicher Genehmigung der Rechtsnachfolger des Komponisten werden „Oper“ und „Vorspiel“ des Werkes nun erstmals in ihrer Entstehungsreihenfolge gezeigt.
In deutscher Sprache mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Michael Schønwandt,
Regie und Dramaturgie: Jossi Wieler, Sergio Morabito,
Bühne und Kostüme: Anna Viebrock,
Licht: Reinhard Traub
Primadonna / Ariadne: Christiane Iven, Tenor / Bacchus: Erin Caves, Zerbinetta: Ana Durlovski, Harlekin: André Morsch, Scaramuccio: Heinz Göhrig, Truffaldin: Roland Bracht, Brighella: Torsten Hofmann, Najade: Yuko Kakuta, Dryade: Lindsay Ammann, Echo: Maria Koryagova, Haushofmeister: André Jung, Komponist: Sophie Marilley, Musiklehrer: Karl-Friedrich Dürr, Tanzmeister: Daniel Kluge, Lakai: Adam Cioffari, Perückenmacher: Dae Hyun Ahn, Offizier: Ewandro Cruz-Stenzowski,
Mit: Staatsorchester Stuttgart
Einführung vor jeder Vorstellung 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Opernhaus, Foyer I. Rang
24.05.2013 19:30 Uhr
28.05.2013 19:30 Uhr
Juni 2013
09.06.2013 19:00 Uhr
12.06.2013 19:30 Uhr
15.06.2013 19:30 Uhr
22.06.2013 19:30 Uhr
29.06.2013 19:30 Uhr