Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
ANTIGONE von Sophokles im Schauspielhaus GrazANTIGONE von Sophokles im Schauspielhaus GrazANTIGONE von Sophokles...

ANTIGONE von Sophokles im Schauspielhaus Graz

Premiere am 11. April 2008 um 19.30 Uhr, Hauptbühne

 

Ein Krieg ist vorbei, ein Bruderkrieg zumal. Aus den Trümmern kriechen die Überlebenden, versuchen, ein neues Gemeinwesen aufzubauen.

Neue Gesetze werden erlassen. Freund und Feind soll klar geschieden sein, den Feinden die Ehre der Bestattung verboten werden. Das Volk – Versprengte, Schiffbrüchige des Krieges, Flüchtlinge – versucht sich den Gesetzen anzupassen, nur eine widersteht: die Schwester des Staatsfeindes, Antigone. Ihr gelten stärkere Bande: die der Familie, der Religion. Kreon, ihr Onkel und der neue Herrscher, fühlt sich durch diesen Widerstand in der eigenen Familie bloßgestellt und lässt ein Exempel statuieren. Seine Unerbittlichkeit führt in die Katastrophe.

 

Sophokles diskutiert in seiner berühmtesten Tragödie die Frage des gerechten Herrschens und mahnt alle Bürger des Gemeinwesens zur Abwägung staatlicher, religiöser und privater Interessen. Das macht dieses Stück zu einem der Gründungstexte des europäischen Rechts- und Werteverständnisses und erklärt seine über 2000-jährige Aktualität.

 

Sophokles, der »mittlere« der drei antiken Tragiker, erlebte fast das gesamte, »goldene« 5. Jahrhundert vor Christus, den Aufstieg und Fall Athens und seiner Demokratie. Er war erfolgreicher Dichter und Staatsmann zugleich: Mit seiner Antigone gewann er den Dramenwettbewerb der Dionysien und wurde dafür zum »Strategen«, zum Minister der Polis gewählt.

 

Anna Badoras Inszenierung lässt stellvertretend eine Weltbevölkerung auftreten, die sich aus Grazerinnen und Grazern zusammensetzt, die aus 14 Ländern stammend, hier ihre Heimat gefunden haben.

 

Inszenierung Anna Badora

Bühne Stefan Brandtmayr

Kostüme Uta Meenen

Musik Gerd Bessler

Dramaturgie Marion Hirte

Mit Carolin Eichhorst (Antigone), Sophie Hottinger (Ismene), Götz Argus (Kreon),

Frederike von Stechow (Eurydike), Otto David (Teiresias), Dominik Maringer (Haimon), Thomas Frank (Ein Wächter)

 

Chor Thomas Klimann, Istvan Vincze, Ionut Chiriac

Weltbürger Yi CHEN, Ping XU, Aida MASHKOURI - NAJAFI, Archil SVIMONISHVILI, Natalya PATOVA, Sakine DOGANAY, Dragica KRAMBERGER, Joy JUWE, Eva LENNQUIST, Garabet CHOPOURIN, Tatjana PROHASKA-MARCHRIED, Idia OHENHEN, Sophia FINDNER, Dawit MANDLER, Hülya SCHNEEKLOTH, Pedro GROß, Jetschka DINEVA, Murad SEYITNIYAZOV, Reda Marie HASENHÜTTL, Christina ZAMORA, Petar PETROV

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑