Goerden konnte sich in seiner seit Herbst 2005 andauernden Bochumer Intendanz nicht etablieren.
Weber wird nach eigenen Angaben seine Stamm-Mannschaft an das Bochumer Schauspielhaus mitnehmen. Kulturdezernent Michael Townsend, der seinen Wunschkandidaten im Verwaltungsrat des Schauspielhauses duchsetzen konnte, suchte nach eigenen Angaben einen Intendanten mit "hoher persönlicher Bindewirkung".
Dass Bochum den Intendanten aus Essen abgeworben habe, weil die Nachbarstadt beim Wettstreit um die Kulturhauptstadt 2010 vorne lag, wurde dementiert: "Wir freuen uns, dass Anselm Weber seit 2005 dem Bochumer Schauspielhaus nicht nur von Essen aus die Stirn geboten, sondern jetzt die Chance hat, eventuell an die Spitze des traditionsreichen Hauses in unserer Nachbarstadt berufen zu werden."
Anselm Weber wurde 1963 in München geboren. Er arbeitet von 1986 bis 1989 als Regieassistent an verschiedenen Theatern in Deutschland und Österreich. 1990 erhielt er den Regiepreis der Bayerischen Theatertage für die Inszenierung von Turrinis "Die Minderleister" an den Münchner Kammerspielen. Neben Klassikern wie am Residenztheater Kleists "Käthchen von Heilbronn" (1997), Grabbes "Don Juan und Faust" (1999) und Schillers "Wallenstein" (2001) inszenierte er die Uraufführung von "Kritik in Festung" von Rainald Goetz (1993) und die deutschsprachigen Erstaufführungen von "Zerbombt/Blasted" von Sarah Kane (1996). Ab Spielzeit 2001/2002 bis 2004/2005 war Anselm Weber Oberspielleiter am Schauspielhaus Frankfurt. Seit der Saison 2005/2006 ist er Intendant des Grillo-Theaters in Essen. 2008 inszenierte er Heiner Müllers "Anatomie Titus Fall of Rome" und führte Regie bei der Uraufführung von Roland Schimmelpfennigs "Die Arabische Nacht" als Opernbearbeitung von Christian Jost.
Das Schauspiel Essen wurde unter Webers Leitung 2008 bereits zum dritten Mal iin Folge vom Magazin "Theater pur" zum "NRW Schauspiel des Jahres" gekürt.