Der Fall emotionalisiert die Dessauer Bevölkerung, aus dem anfänglichen Schock und der Trauer enstand ein heterogenes Meinungsbild: vom "Drogendealer-Ring der Farbigen", vor dem man "seine Kinder schützen muss" über „die eigentlichen Opfer sind die Dessauer“ bis zum "Staat als rassistischen Mörder“ reicht das Spektrum der Überzeugungen. Nicht alle Diskussionen haben direkt mit dem Fall zu tun - Oury Jalloh wird zum Symbol für die Ängste vieler Afrikaner, aber auch zum Seismographen für den Rassismus in unserer Gesellschaft.
Die komplexen Diskurse fasst das Team um die Regisseurinnen Nina Gühlstorff und Dorothea Schroeder zu einem Theaterabend zusammen. Basierend auf ca. 50 Interviews setzen sie Meinung und Gegenmeinung zueinander in Bezug, denn eines ist sicher: Ein Dialog ist selten und kostbar. Endergebnis ist ein Theaterstück mit unterschiedlichen Stationen im öffentlichen Raum, das im Stadtpark beginnt und im Alten Theater endet.
Für dieses Vorhaben suchen wir Jugendliche ab 16 Jahre, die sich für das Theater begeistern oder politisch interessiert sind, die Lust haben, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen und schließlich auf der Bühne oder hinter den Kulissen mitzuwirken.
Interessierte Jugendliche, die das Regieteam und das Projekt näher kennen lernen wollen, sind herzlich eingeladen, am Mittwoch, 27. April 2011 um 17.00 Uhr in das Projektbüro „SCHWARZWEISS“ in die Kavalierstraße 78 in Dessau-Roßlau zu kommen.
Kontakt: Imme Heiligendorff, Theaterpädagogin Tel. 0340-2511 216 oder theaterpaedagogik@anhaltisches-theater.de