»Das Rheingold«, Wagners Auftakt des Zyklus und Beginn der Geschichte um den Ring des Nibelungen, hat mit der äußerst vielfältigen und abwechslungsreichen Handlung sowie seinem – gemessen an den weiteren Teilen des Rings – leichteren musikalischen Ton, das Zeug zur Oper für alle!
Das Werk beginnt in den Wogen des Rheins. Dort leben die Rheintöchter Floßhilde, Wellgunde und Woglinde. Diese sind naive Naturwesen, die einen zauberhaften Schatz besitzen und hüten, das Rheingold. Dieser Schatz verhilft zu endloser Macht, wenn sein Besitzer der Liebe abschwört und einen Ring aus dem Gold schmiedet. Dem Zwerg Alberich vom Volk der Nibelungen gelingt ebendies, nachdem die Rheintöchter sein Liebesbegehren verschmäht haben und Alberich in maßloser Wut das Gold geraubt hat. Mit Hilfe der Macht dieses Ringes unterjocht er das gesamte Nibelungenvolk und zwingt seinen Bruder, den Schmied Mime, ihm einen Tarnhelm anzufertigen, mit dem er sich unsichtbar machen oder eine andere Gestalt annehmen kann. Unterdessen haben die Riesen Fasolt und Fafner die Götterburg Walhall fertiggestellt. Wotan hatte ihnen als Gegenleistung leichtfertig die Ehe mit der Göttin Freia versprochen. Erst als die Riesen Freia als Pfand mitnehmen, merken die Götter, dass sie damit ihre Unsterblichkeit aufs Spiel gesetzt haben. Denn nur Freia kann die Äpfel aus dem Garten der Jugend pflücken.
Doch einen Vertragsbruch kann sich Wotan nicht leisten, ohne die Grundfesten seiner eigenen Macht zu gefährden. So sucht er Rat bei Loge, der ihm seinerzeit den Vertrag mit den Riesen vorgeschlagen hatte. Dieser berichtet nun von Alberich, seinem Reichtum und seiner Macht. Den Riesen ist Alberich ein Dorn im Auge und sie sind daher bereit, auf Freia zu verzichten, wenn sie dafür den Schatz des Nibelungen erhalten. Gemeinsam mit Loge macht sich Wotan auf den Weg nach Nibelheim und es gelingt ihnen durch List, Alberich den Nibelungenschatz samt Tarnhelm und Ring abzunehmen, woraufhin Alberich den Ring verflucht. Wotan ist sofort von der Macht des Ringes so sehr angezogen, dass er nur das Gold gegen Freia tauschen und den Tarnhelm und den Ring für sich behalten will. Die beiden Riesen sind jedoch nicht bereit, das zu akzeptieren.
Nur durch die Vermittlung der Urmutter Erda, die Wotan vor dem Fluch des Ringes warnt – sie prophezeit das Ende der Götter – übergibt der Göttervater den gesamten Schatz an Fasolt und Fafner. Nachdem Wotan auch den Ring an die Riesen übergeben hat, macht sich Alberichs Fluch bemerkbar: Fafner erschlägt beim Teilen der Beute seinen Bruder Fasolt. Doch die Götter beziehen davon unbeeindruckt die Burg Walhall. Dabei ist die Gefahr des Fluchs nicht gebannt. Alle Grundkonflikte, besonders Wotans Antrieb – die Angst vor der Götterdämmerung, dem Verlust seiner Macht – sind angelegt und bedingen das weitere Streben in den folgenden Werken.
»Das Rheingold« Vorabend des Bühnenfestspiels »Der Ring des Nibelungen«
Mit: Ulf Paulsen, Javid Samadov, David Ameln, Albrecht Kludszuweit, Rita Kapfhammer, Angelina Ruzzafante, Anja Schlosser, Stefan Adam, Ivan Turšić, Stephan Klemm, Dirk Aleschus, Cornelia Marschall, Jagna Rotkiewicz, Anne Weinkauf
Musikalische Leitung: Antony Hermus | Inszenierung: André Bücker
Bühne: Jan Steigert | Kostüme: Suse Tobisch
Projektionen: Michael Ott, Frank Vetter
Anhaltische Philharmonie Dessau
Termine: 30.01.2015, 19:30 Uhr [Premiere] | 21.02., 17 Uhr | 05.04., 19 Uhr
13.05. 19:30 Uhr [im Rahmen des 1. RING-Zyklus]
23.06. 19:30 Uhr [im Rahmen des 2. RING-Zyklus]
Im Anhaltischen Theater/Großes Haus