Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Alternativlos oder Das Titanic-Syndrom" - Eine Performance von Manfred Killer - i-camp/neues theater münchen"Alternativlos oder Das Titanic-Syndrom" - Eine Performance von Manfred..."Alternativlos oder Das...

"Alternativlos oder Das Titanic-Syndrom" - Eine Performance von Manfred Killer - i-camp/neues theater münchen

Premiere: 16. Oktober 2013, 20:30 Uhr. -----

Nach ‚Humankapital‘ (2008) beschäftigt sich Manfred Killer in seiner neuen Performance „Alternativlos oder Das Titanic-Syndrom“ zum zweiten Mal mit einem ‚Unwort des Jahres‘. Inspiriert durch Max Frischs’ Roman „Mein Name sei Gantenbein“ überlässt Manfred Killer einem blinden Protagonisten die Hauptrolle.

 

!Dieser nimmt das Publikum mit auf die Reise zurück in seine eigene Vergangenheit. Durch die Brille des Blinden betrachtet, verändert sich die Sichtweise entscheidend. Es treten die Ecken und Kanten unserer Gesellschaft zu Tage, die sich – alternativlos? - mehr und mehr zu einem nach Wachstum lechzenden Ungeheuers entwickelt.

 

Mit allen Sinnen, außer dem offensichtlichen, erfährt der Betrachter von Ängsten und Nöten, die im Tageslicht zu leise sind. Dem Publikum offenbart sich vor dem inneren Auge eine Welt, die es so noch nie gehört, geschmeckt und gefühlt hat. Gesehen hat man stets nur ihre freundliche Fratze.

 

Ludger Lamers in der Hauptrolle und die weiteren Darsteller stellen in „Alternativlos“ Fragen und

geben gleichermaßen Anregungen zum Diskurs über die Zukunftsfalle einer immer stärker werdenden Gier-Gesellschaft. Sie tun dies u.a. anhand verschiedener, gesellschaftsrelevanter Gegenstände aus dem Publikum, welche in ihrer wahren Bedeutung sichtbar gemacht werden. An bestimmten Punkten vermischen sich deren Abbilder mit Zitaten aus medialen Erregungskampagnen bis hin zu

Beschwichtigungsrhetoriken. Hieraus entstehen Antworten auf die Fragen zur unkontrollierbaren Entwicklung unserer Gesellschaft, die durch die zuständigen Repräsentanten bislang verschleiert wurden.

 

Aber wo verstecken sich die Verantwortlichen eigentlich? Der Betrachter wird Zeuge davon, dass niemand Verantwortung übernimmt. Bis zum Ende liegt alles in den Händen von narzisstischen Spielern und Zockern, die profitgierig und völlig empathisch darum bemüht sind, ihre Verluste durch neue Wetten zu regulieren. Der Protagonist deckt auf, dass die Entfremdung der Realität nicht unbemerkt bleiben kann. So wird am Ende einer langen Reise der Wunsch nach einem Ort der Wahrhaftigkeit herbeigesehnt...

 

Konzept / Regie: Manfred Killer

Dramaturgie: Stefanie Hiltl

Regieassistenz: Suzana Ninković

Produktionsassistenz: Anselm Koller

Musik: Stefan Melbinger

Bühne: Gerd Axenkopf

Kostüme: Astrid Hahn

Licht: Rainer Ludwig

Videoinstallation: Felix Leon Westner

 

Darsteller: Hervé Adeline, Manfred Killer, Ludger Lamers, Agnes Schöffmann, Ditte

Schupp, Klaus B. Wolf

 

„Alternativlos oder Das Titanic-Syndrom“ ist eine Produktion von Manfred Killer mit Artes &

Co und i-camp/neues theater münchen. Mit freundlicher Unterstützung von Spruckreif.

 

Weitere Vorstellungen: 17. / 18. / 19. + 24. / 25. / 26. Oktober, 20:30 Uhr

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑