Ballettdirektor Ben van Cauwenbergh konnte das Stück noch zu Lebzeiten Petits für das Repertoire seines Ensembles gewinnen. Die erste Begegnung mit dem Doyen des französischen Balletts liegt allerdings schon viel länger zurück. In den 80er Jahren, während seiner Zeit als Erster Solist am English National Ballet, lernte Ben Van Cauwenbergh Roland Petit kennen. Letzterer war damals auf der Suche nach Tänzern für das von ihm gegründete Ballet de Marseille. Aus einer Zusammenarbeit wurde zunächst nichts. Doch viele Jahre später, 2008, trafen sich Van Cauwenbergh und Petit erneut – der eine mittlerweile selbst Ballettdirektor, der andere eine lebende Legende – und nun klappte es mit einer Kooperation: Im Jahr 2009 feierte Petits Fassung der „Coppélia“ am Aalto-Theater Premiere.
Nun ist diese Fassung, die als eine der bedeutendsten Bearbeitungen des Stoffes gilt, wieder auf der Essener Bühne zu sehen – als Hommage an den großen Künstler Roland Petit. Ganz im Sinne des romantischen Balletts dürfen auch in seiner Version Tutus und Spitzenschuhe, schwebende Ballerinas und mitreißende Folklore-Tänze nicht fehlen. Hinzu kommt eine gute Prise Schauerromantik, vermischt mit zahlreichen magischen Momenten, die Groß und Klein in ihren Bann ziehen.
Das Ballett „Coppélia ou La Fille aux yeux d’émail“ („Coppélia oder das Mädchen mit den Emailaugen”) wurde 1870 von Léo Delibes nach einem Libretto von Arthur Saint-Léon und Charles Nuittier komponiert. Die Handlung basiert auf E. T. A. Hoffmanns Erzählung „Der Sandmann“. Die Uraufführung in der Choreographie von Saint-Léon fand 1870 an der Pariser Oper statt und war ein triumphaler Erfolg. Swanilda, die Lebendige, rivalisiert mit Coppélia, der mechanischen Puppe, um die Liebe des jungen Mannes Frantz. Die Perfektion des Automaten Coppélia übt eine faszinierende Wirkung aus. Im Hause seines Schöpfers, des skurrilen, finster-geheimnisvollen Erfinders und Puppenmachers Dr. Coppélius, warten noch zahlreiche weitere Figuren darauf, dass der Mechaniker ihnen Leben einhaucht, indem er Menschen ihre Seele stiehlt. Franz wäre perfekt dazu geeignet, Coppélia zu echtem Leben zu erwecken, wenn nur die neugierige Swanilda nicht wäre … „Coppélia“ gehört zu den Klassikern der Ballettgeschichte, hat sich die Bühnen der Welt erobert und bezaubert mit einer geistreichen, an harmonischen und melodischen Einfällen reichen und durch und durch tänzerischen Musik bis heute das Publikum. Die 1975 für das Ballet de Marseille geschaffene Version des bedeutenden französischen Choreographen Roland Petit gilt als bedeutendste Bearbeitung der Vorlage von Arthur Saint-Léon.
Ballett von Roland Petit
Musik von Léo Delibes
Choreographie Roland Petit
Bühne/Kostüme Ezio Frigerio
Musikalische Leitung Volker Perplies
Orchester Bochumer Symphoniker
Vorstellungen & Tickets in der Spielzeit 2011/2012
Do 15. 12. 2011 19:30 - 21:30 Uhr
Fr 16. 12. 2011 19:30 - 21:30 Uhr
Do 29. 12. 2011 19:30 - 21:30 Uhr
Fr 13. 01. 2012 19:30 - 21:30 Uhr
Sa 14. 01. 2012 19:00 - 21:00 Uhr
Weitere Vorstellungen 16., 29.12.2011; 13., 14.1.2012, Aalto-Theater
Karten unter (0201) 8122 200 und tickets@theater-essen.de