Diese liebt aber seinen Bruder Arsamene. Ausgerechnet von ihm verlangt Xerxes, der Brautwerber zu sein. Arsamene weigert sich, warnt Romilda und wird zur Strafe vom König verbannt. Der möchte Romilda zur Hochzeit zwingen und Arsamene töten lassen. Seine Verlobte Amastre will ihn unterdessen nicht aufgeben und zieht in ihrer Liebesnot als Soldat verkleidet in den Krieg. Am Ende der komplexen Handlung um Missverständnisse und die Wirrungen der Liebe bereut Xerxes und bittet um Verzeihung. Romilda und Arsamene sowie Amastre und Xerxes finden wieder zueinander.
Xerxes von Georg Friedrich Händel (1685-1759) wurde am 15. April 1738 im Londoner King’s Theatre Haymarket uraufgeführt, jedoch bereits nach nur fünf Vorstellungen abgesetzt. Erst die deutschsprachige Aufführung in der Bearbeitung von Oskar Hagens bei den Göttinger Händel-Festspielen 1924 entriss das Werk, welches zu den bühnenwirksamsten und musikalisch reizvollsten Händel-Opern gehört, dem Vergessen. Nun erklingt es erstmals in Frankfurt. Xerxes unterscheidet sich in seiner textlichen und musikalischen Struktur, in seiner Lebensfülle, Drastik und Buntheit von Text und Musik, stark vom gängigen Musiktheater Händels. Seine musikalische Größe liegt in der Intensität der Affektsprache, die der Komponist mit minimalem Aufwand erreicht.
Nach dem aus Purcells Dido and Aeneas und Bartóks Herzog Blaubarts Burg bestehenden Doppelabend 2010/11 sowie Bizets Carmen 2015/16 kehrt Constantinos Carydis (Musikalische Leitung) zurück an die Oper Frankfurt. Tilmann Köhler (Regie), von 2009 bis 2016 Hausregisseur am Staatsschauspiel Dresden, debütierte 2012/13 mit Händels Teseo als Opernregisseur im Bockenheimer Depot, gefolgt von seiner Sicht auf Radamisto in der Spielzeit 2015/16. In beiden Produktionen sang die französische Mezzosopranistin Gaëlle Arquez (Xerxes), die kürzlich in der Titelpartie von Glucks Armide ihr erfolgreiches Debüt an der Wiener Staatsoper gab. Countertenor Lawrence Zazzo (Arsamene) gastierte an der Oper Frankfurt u.a. 2014/15 als Odysseus in der Uraufführung von Rolf Riehms Sirenen. Zu seinen kommenden Aufgaben gehören Auftritte in Händels Rodelinda und Brittens A Midsummer Night’s Dream an den Opernhäusern von Hamburg, Palermo und Madrid. Alle weiteren Partien sind aus dem Ensemble und dem Opernstudio der Oper Frankfurt besetzt.
Text nach einem Libretto von Silvio Stampiglia
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Constantinos Carydis
Regie: Tilmann Köhler
Bühnenbild: Karoly Risz
Kostüme: Susanne Uhl
Licht: Joachim Klein
Video: Marlene Blumert
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy
Xerxes: Gaëlle Arquez
Arsamene: Lawrence Zazzo
Romilda: Elizabeth Sutphen
Atalanta: Louise Alder
Amastre: Tanja Ariane Baumgartner
Ariodate: Brandon Cedel
Elviro: Thomas Faulkner
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Weitere Vorstellungen: 12., 15., 18., 21., 26., 29. Januar 2017
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.