Don Giovanni, nach dem enormen Erfolg von Le nozze di Figaro in Auftrag gegeben, entstand in erneuter Zusammenarbeit mit dem kongenialen Librettisten Lorenzo Da Ponte und wurde nach einigen Verzögerungen im Prager Nationaltheater uraufgeführt. Bereits im nächsten Jahr kam das Werk –
auf Wunsch Kaiser Josephs II. – auch in Wien heraus.
Mit dieser Produktion wird der neue Mozart-Da Ponte-Zyklus an der Wiener Staatsoper eröffnet.
Don Giovanni hat sich heimlich in das Haus des Komturs zu dessen Tochter Donna Anna begeben. In der Zwischenzeit muss sein Diener Leporello vor dem Hause Wache stehen. Plötzlich stürzt Don Giovanni heraus. Der Komtur, auf Donna Annas Hilferuf herbeigeeilt, stellt sich und wird im Zweikampf getötet. Zu spät kommt Donna Annas Verlobter Don Ottavio: Er kann nur mehr den Schwur der Rache leisten. Don Giovanni sucht neue Abenteuer. Er nähert sich einer Dame, muss aber erkennen, dass es Donna Elvira ist, eine von ihm verlassene Geliebte. Don Giovanni weicht zurück und überlässt es Leporello, der Dame zu erklären, dass sie, wie ein Register beweist, nur ein Name neben vielen ist. Bei der Hochzeit Zerlinas und Masettos tritt Don Giovanni als großer Herr auf. Mit Leichtigkeit gelingt es ihm, die junge Braut zu betören. Doch da erscheint warnend Donna Elvira. Für diesmal gelingt es ihr, Zerlina wieder ihrem Bräutigam zuzuführen. Don Giovanni gesellt sich zu Donna Anna und Don Ottavio. Er treibt es so weit, sich bei der Suche nach dem Mörder als Helfer anzubieten. Abermals tritt Donna Elvira dazwischen. Erst als Donna Anna und Don Ottavio wieder allein sind, erkennt Donna Anna: Der Mann, der in jener Nacht ihren Vater mordete, ist Don Giovanni. Ihre Rache hat nun ein Ziel. Don Ottavio will alles tun, um Donna Anna den Seelenfrieden wiederzugeben. Masetto ist böse auf Zerlina. Es gelingt ihr zwar, den erzürnten Bräutigam zu beschwichtigen, aber nicht für lange, denn Don Giovanni hat seine Absichten auf Zerlina keineswegs aufgegeben und provoziert so einen neuen Wutausbruch Masettos. Um ans Ziel seiner Wünsche zu kommen, hat Don Giovanni das Paar und die Hochzeitsgesellschaft zu einem Fest geladen. Auch drei maskierte Gestalten werden von Leporello zur Teilnahme aufgefordert. Als Zerlina, die sich neuerlich dem Verführer anvertraut hat, um Hilfe ruft, demaskieren sie sich: Es sind Donna Anna, Donna Elvira und Don Ottavio. Noch einmal glückt es Don Giovanni, der Vergeltung zu entrinnen.
Leporello will seinen Herrn verlassen, doch ein Beutel Gold lässt ihn seine Absicht ändern. Er erhält auch gleich Gelegenheit, sich zu bewähren: Don Giovanni ist hinter der Zofe Donna Elviras her. Um ihr ungestört ein Ständchen bringen zu können, wechselt Don Giovanni seine Kleider mit Leporello, der seinen Herrn spielen muss, um Donna Elvira zu täuschen. Denn diese liebt Don Giovanni noch immer und enteilt mit dem vermeintlichen Geliebten. Das nützt Don Giovanni, um Masetto einen Streich zu spielen. Als Leporello verkleidet, gibt er den Bauern gegenüber vor, seinen Herrn verlassen zu haben, schickt sie in verschiedene Richtungen weg, um Don Giovanni zu fangen, und verprügelt den allein zurückgebliebenen Masetto. Zerlina findet den verprügelten Masetto und tröstet ihn - die Brautleute finden nun endgültig wieder zueinander. Leporello, als Don Giovanni verkleidet, sucht einen Ausweg aus der üblen Situation, in die ihn sein Herr gebracht hat. Als Donna Anna und Don Ottavio, die neuerlich betrogene Donna Elvira sowie Masetto und Zerlina auf ihn eindringen, gibt er sich zu erkennen. In der allgemeinen Verwirrung gelingt ihm die Flucht. Donna Elvira versucht, sich innerlich von Don Giovanni zu lösen. Vor dem Grabmal des Komturs treffen Herr und Diener einander wieder. Eine Stimme aus dem Jenseits unterbricht Don Giovannis Heiterkeit: Es ist die Statue auf dem Grabmal des Komturs die zu den beiden spricht. Während Leporello an allen Gliedern zittert, lädt Don Giovanni das Standbild zum Gastmahl ein. Die Einladung wird angenommen. Don Ottavio will seine Vermählung mit Donna Anna beschleunigen. Sie aber weist ihn unter Versicherung ihrer Liebe zurück: Erst sei der Tod des Vaters zu rächen. Don Giovanni genießt beim abendlichen Mahle das Leben. Eine Tafelmusik wird gespielt, Leporello wartet auf. Da tritt Donna Elvira ein. In der Vorahnung kommenden Unheils versucht sie noch einmal, Don Giovanni zur Reue zu bewegen, erntet aber nur Hohn. Als sie den Saal verlässt, stößt sie einen Schrei des Entsetzens aus. Leporello, voller Angst, kündigt die Ankunft der Statue an. Furchtlos tritt ihr Don Giovanni entgegen und weigert sich, seine Sünden zu bereuen. Und so besiegelt ein Handschlag dessen Ende. Als Don Giovannis Verfolger erscheinen, kann ihnen Leporello nur vom Untergang seines Herrn erzählen.
Franz Welser-Möst | Dirigent
Jean-Louis Martinoty | Inszenierung
Hans Schavernoch | Ausstattung
Yan Tax | Kostüme
Fabrice Kebour | Licht
Sandrina Schwarz | Bühnenbildassistentin
Ildebrando D`Arcangelo | Don Giovanni
Sally Matthews | Donna Anna
Saimir Pirgu | Don Ottavio
Roxana Constantinescu | Donna Elvira
Alex Esposito | Leporello
Albert Dohmen | Il Commendatore
Adam Plachetka | Masetto
Sylvia Schwartz | Zerlina
Vorstellungen
14. Dezember 2010 | Beginn: 19.00
17. Dezember 2010 | Beginn: 18.30
20. Dezember 2010 | Beginn: 18.30
23. Dezember 2010 | Beginn: 19.00
27. Dezember 2010 | Beginn: 19.00
30. April 2011
04. Mai 2011
08. Mai 2011 | Beginn: 16.00
11. Mai 2011