Zwei Jahrzehnte später in derselben Gegend: wieder ein Unfall und ein Angebot. Lisa kümmert sich um ihren verunglückten Bruder Benni, der mit dem krebskranken Justin im Krankenhaus liegt. Bauingenieur Tom plant im „am schnellsten wachsenden Regionalzentrum nördlich von Berlin“ ein gigantisches Feriendorf für Kranichtouristen. Nach dem Autobahnbau muss es in der Gegend weiter vorangehen. Raffael kämpft mit allen Mitteln gegen den Ausverkauf dieser einzigartigen Biosphärenlandschaft. Der Aderlass von Mensch und Natur in seiner Heimat muss gestoppt werden. Denn längst schlägt die Natur zurück: ÜberLeben in Nordbrandenburg.
Nach HEAVEN (zu tristan) untersucht Fritz Kater in seinem neuen Theaterstück die realen Zukunftschance einer Region und stellt die fatale Alternativsetzung zwischen Bewahrung der Landschaft und ihrer ökonomischen Nutzbarkeit in Frage. Der zur Rettung einer Region nötige Eingriff in das ökologische System gleicht einem chirurgischen Eingriff in den menschlichen Körper und fordert Subsidiarität und Widerstand heraus.
Ein Stückauftrag im Rahmen des Projektes "Über Leben im Umbruch"
Regie: Armin Petras, Bühne und Kostüme: Susanne Schuboth, Dramaturgie: Andrea Koschwitz
Es spielen: Hilke Altefrohne (Yves Schlee), Regine Zimmermann (Susan / Justin), Peter Kurth (Hilmar, stellvertretender Minister / Professor Zwerenz), Max Simonischek (Tim Schlee / Tom S. (Herr Krause)), Julischka Eichel (Lisa), Matti Krause (Beni, Bruder von Lisa), Carlo Ljubek (Rafael), Andreas Leupold (Richter Schlicht, Vater von Justin)
Die zweite Vorstellung am Sonntag, 9. Mai 2010, zeigen wir mit Englischen Übertiteln
Im Rahmen der Reihe TECHNIKEN DES ÜBERLEBENS findet vor der 2. Vorstellung WE ARE BLOOD am 9. Mai 2010 um 16.00 Uhr im Studio des Maxim Gorki Theaters eine Diskussion zum Thema ZUKUNFT WAGEN mit der Schriftstellerin Monika Maron und dem Soziologen und Transformationsforscher Dr. phil. Michael Thomas (Brandenburg-Berliner Institut für sozialwissenschaftliche Studien) statt. Moderation Andreas Willisch (Thünen-Institut für Regionalentwicklung Bollewick). Eintritt frei