Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung von "Wuthering Heights - Sturmhöhe" von Emily Brontë im Theater der Jugend in WienUraufführung von "Wuthering Heights - Sturmhöhe" von Emily Brontë im Theater...Uraufführung von...

Uraufführung von "Wuthering Heights - Sturmhöhe" von Emily Brontë im Theater der Jugend in Wien

Premiere 29. März 2017, 19:30, im Renaissancetheater. -----

1848 starb eine gerade 30-jährige Frau an Lungenentzündung. Sie hatte sich beharrlich geweigert, ärztliche Hilfe anzunehmen, denn man solle »der Natur ihren Lauf lassen«. Dieses unbelehrbare, eigenbrötlerische, emanzipatorische Wesen Emily Brontë hatte ein Jahr zuvor ihren einzigen Roman unter dem männlichen Pseudonym Ellis Bell veröffentlicht: Wuthering Heights – Sturmhöhe.

Ein Roman, der heute als Klassiker der britischen Romanliteratur des 19. Jahrhunderts gilt.

 

Ob Liebe jemals »romantisch« sein kann, ist die Grundfrage dieser seltsamen Schöpfung, die die beiden Hauptfiguren Heathcliff und Cathy wie Naturgewalten aufeinanderprallen lässt. Seit ihrer Kindheit in gemeinsamen Träumen, abenteuerlichen Spielen, aber auch Hassliebe einander zugewandt, entwickeln sie sich zu Erwachsenen, die den jeweils anderen vergessen wollen, sich deshalb verletzen und demütigen, sich aber wie mächtige Magneten immer wieder ungewollt anziehen.

 

Die »tugendhaften« Zeitgenossen waren entsetzt und empört über diesen Roman. So schrieb man nicht über Gefühle, Leidenschaften, das Sich-einander-verfallen-Sein. So schrieb man schon gar nicht, wenn man eine Frau war… Es dauerte über 50 Jahre bis Literatur-wissenschaftler erkannten und anerkannten, dass »Wuthering Heights« auch von der künstlerischen Konstruktion her eine gewaltige Neuerung darstellte.

 

Ihre Schwester Charlotte schrieb über Emily: »Ihr Wille war nicht sehr anpassungsfähig. Ihr Temperament war großmütig, lebhaft und jäh, ihr Geist unbeugsam. Sie war stärker als ein Mann und einfacher als ein Kind.«

 

Dieses umstrittene Kuriosum der Weltliteratur, häufig verfilmt, ein düsterer Gegenentwurf zu Shakespeares Romeo und Julia, befragt die möglichen Schattenseiten der Liebe, wo »Romantik« umschlagen kann in Eigennutz, Eifersucht und Besitzgier.

 

Bühnenfassung und Regie von Thomas Birkmeir

Bühne Vanessa Achilles-Broutin

Kostüme Irmgard Kersting

Video NN

Dramaturgie Markus Felkel

Licht Christian Holemy

Assistenz/Inspizienz Felix Metzner

Hospitanz Julia Philomena Baschiera

 

Heathcliff Luka Dimic

Catherine Earnshaw Felicitas Franz

Edgar Linton Jürgen Heigl

Nelly Dean Elisabeth Findeis

Isabella Linton Aline-Sarah Kunisch

Hindley Earnshaw Pascal Groß

Joseph Florian Stohr

In weiteren Rollen Ensemble

 

30. März 2017

20:00

 

31. März 2017

16:00

Karten

20:00

 

01. April 2017

15:30

Karten

19:30

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑